Die Anzahl der im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen, die in Deutschland anerkannt wurden, hat im Jahr 2022 weiter zugenommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, ist die Zahl um elf Prozent auf 52.300 gestiegen.
Seit dem Jahr 2016 hat sich diese Zahl fast verdoppelt. Damals waren lediglich 26.200 ausländische Abschlüsse anerkannt worden. Auch die Neuanträge für Anerkennungen erhöhten sich verglichen mit dem Vorjahr um 13 Prozent und überschritten das Niveau vor der Corona-Pandemie.
Die meisten Anträge kamen von Fachkräften aus den medizinischen Gesundheitsberufen – circa zwei Drittel aller Anträge wurden in diesem Bereich gestellt.
Die Zahlen für den Pflegebereich sind besonders beeindruckend: Die Mehrheit der anerkannten Qualifikationen erfolgte noch im traditionellen Berufsfeld “Gesundheits- und Krankenpfleger”. Gleichzeitig verdoppelte sich jedoch auch die Zahl der Anerkennungen innerhalb des neu geschaffenen Pflegefachmann-Berufs gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt rund 1.800.
In Bezug auf einzelne Berufe zeigt sich: Der häufigste anerkannte ausländische Abschluss war der des Gesundheits- und Krankenpflegers (18.500), gefolgt vom Arztberuf (8.600). Ingenieure rangierten drittstärksten mit etwa 2.300 anerkannten Abschlüssen.
Unterschiedliche Herkunftsländer waren bei den Bewerbungen um eine Anerkennung zu beobachten: Während Bosnien und Herzegowina sowie die Philippinen und die Türkei am häufigsten positive Bescheide erhielten, lag die Ukraine mit ihren beruflichen Qualifikationen eher mittelfeldig auf Platz zwölf.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Insgesamt bearbeiteten zuständige Stellen etwa rund 65.900 Verfahren; eine Steigerung um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr (59,800). Hierbei handelte es sich überwiegend um Verfahren, welche reglementierte Berufe betrafen.