Liebe Leser,
am heutigen Sonntag sind Bundestagswahlen. Daher sind Prognosen für die kommenden Tage ohnehin immer mit Unsicherheiten behaftet. Dennoch fragen sich zahlreiche Analysten, wer wohl für die kommende Woche als Sektor die besseren Karten haben könnte. Ist es die Wasserstoff-Technologie mit ihrem möglichen Beitrag für die Energiewende. Oder wird es der Impfstoff-Bereich sein, der im Kampf gegen das Corona-Virus mit guten Nachrichten die Entwicklung vorantreiben kann.
Die damit verbundenen Namen sind prominent: Nel Asa, Plug Power oder Ballard Power auf der einen Seite sowie BioNTech, Valvena oder Moderna auf der anderen Seite.
Stimmung ist entscheidend
Die Ergebnisse der Sektoren könnten nicht unterschiedlicher sein. Die Wasserstoff-Branche verdient aktuell noch kein Geld. Nel Asa und Co., auch Plug Power aus den USA, werden im Gegenteil im laufenden und im kommenden Jahr noch Geld verlieren. Ob sie es auch „verbrennen“, zeigt die Zukunft.
Auf der anderen Seite sind die Impfstoffhersteller, namentlich also BioNTech, sozusagen reich. BioNTech wird einen Umsatz von schätzungsweise 19,5 Milliarden Dollar in diesem Jahr erreichen. Dies sind über 35 mal mehr als im vergangenen Jahr mit 0,55 Milliarden Dollar. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zeigt, wie günstig die Aktie vor diesem Hintergrund an sich ist.
Die Gewinne (jeweils die erwarteten Gewinne) werden derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8 bewertet. Dies ist so günstig, dass der Wert um Lichtjahre von der Bewertung der Wasserstoff-Unternehmen entfernt ist. Die Aktie ist extrem günstig, so die Meinung von wirtschaftlich orientierten Analysten.
Nehmen wir den Wert als Grundlage für einen Branchenvergleich: Die Zukunftsaussichten sind gleichwohl ebenfalls wesentlich besser. Die Aktie hat auf Basis der aktuellen Bewertung derzeit noch hinreichend Potenzial nach oben. Die Booster-Impfungen in den USA werden – zunächst wohl begrenzt – zugelassen. Dies wird sich in anderen westlichen Ländern und Regionen kaum anders darstellen.
Dementsprechend wächst ein weiteres Geschäftsfeld heran. Die Impfung für Kinder ist weithin diskutiert, wobei die Industrie, hier BioNTech, nun fast schon einen neuen Impfstoff zulassen kann. Auch dies dürfte in die Bewertung der Zukunft fließen.
Schließlich aber ist die mRNA-Technologie den jüngsten Medienberichten zufolge auch in anderer Weise noch erheblich im Vorteil: Es geht um den Kampf gegen andere Krankheiten wie etwa Krebs. Die Hoffnung, dort per „Impfstoff“ oder in anderer Form die Widerstandskraft des Körpers selbst im Kampf gegen die Ausbreitung der Zellen erfolgreich zu sein, scheint zu steigen. Dies lässt nicht nur wirtschaftlich viel Spielraum nach oben zu, sondern auch bezogen auf die Stimmung.
Alle technischen Indikatoren sind derzeit etwas stärker als für die Unternehmen der Wasserstoff-Branche. Der Vorsprung ist allerdings überschaubar. Dennoch: BioNTech hat den GD200 um 45 % überwunden, Nel Asa hingegen läuft der Trendlinie hinterher. Daraus ergibt sich eine klare Bewertung über die Bereiche und die einzelnen Aktien.