Liebe Leser,
Sie wissen, dass wir hier schon seit längerem vor der Inflation warnen. Die Inflation kommt, haben wir angekündigt. Nun ist sie da. Es lässt sich nicht mehr verschweigen.
Gestern erreichten uns die Daten aus den USA wie auch die Daten aus Deutschland.
Schützen Sie sich
Da ist sie: Die Inflation in den USA
Die Seite ShadowStats.com hat die jüngsten Daten freundlicherweise gestern schon in ihre Diagramme eingetragen. Sie sehen in der roten Linie die offizielle Inflationsrate für die USA. Die Daten sind schlimm genug. Die Daten der blauen Linie zeigen, wie sich die Inflation entwickelt, wenn Sie die Daten und Zahlen sowie die die Messmethoden aus dem Jahr 1990 zugrunde legen. Es hat sich hier nichts geändert – nur die offiziellen Daten werden jetzt anders zusammengestellt.
Die alternative Inflationsrate ist erstmals seit über 20 Jahren auf über 10 % gestiegen. Die offizielle Inflationsrate erreichte nun 6,8 %. Die Daten sind eine einzige Katastrophe – nicht nur für den US-Präsidenten Joe Biden, sondern auch für Sie und uns. Denn die Dollar-Inflation schwappt über die Preise für Rohstoffe und andere Güter wie etwa Waren und sogar Dienstleistungen im internationalen Handel schon längst nach Europa in die Euro-Zone und damit auch nach Deutschland.
Wir haben keinen Grund, uns über die USA in irgendeiner Form zu erheben. Bei uns sieht es nicht anders aus. Die Inflationsrate ist gestiegen.
Situation in Deutschland nicht anders als in den USA
Bei uns sind die Inflationsdaten auf der einen Seite etwas besser geworden.
Sehen Sie sich die Daten an.
- Im Vergleich zum Oktober fielen die Preise um 0,2 Prozentpunkte. Allerdings:
- Die jährliche Inflationsrate p.a. stieg auf 5,2 %. Dies ist der höchste Wert seit Juni 1992.
Der sogenannte harmonisierte Verbraucherpreisindex in Deutschland stieg sogar auf 6,0 %. Zudem ist er im Vergleich zum Vormonat um 0,3 % gestiegen.
Bei uns in Deutschland hat die Umsatzsteuersenkung 2020 und die entsprechende -Steigerung 2021 dazu geführt, dass die Preise stiegen. Dieser Effekt zählt jedoch nur teils.
Die Energiepreise sind um 22,1 % gestiegen – bezogen auf ein Jahr. Die Heizölpreise haben sich innerhalb eines Jahres sogar verdoppelt.
Die Preise für „Waren“ sind zuletzt um 7,9 % gestiegen. Wohin das Auge blickt, zahlen Sie jetzt mehr Geld.
Ist das alles ein Zufall?
Nein. Die Preise steigen auch deshalb, weil die Geldmenge klettert und klettert. Dies hatte die Europäische Zentralbank (EZB) verursacht, die auf sehr niedrigen und teils negativen Zinsen (für Banken) pocht. Warum macht sie das?
Weil die Zentralbank nur so die Schulden der Staaten wirksam mit erhöhen kann. Die Schulden stiegen deshalb, weil die Staaten neue Anleihen auf den Markt bringen, die vor allem auch von der Zentralbank aufgekauft werden. Die Staaten haben Rekordschulden aufgetürmt. Aktuell dient die Corona-Pandemie als Begründung dafür, dass die Schulden so stark steigen.
Doch auch in den Jahren zuvor sind die Schulden der EU-Staaten immer weiter gestiegen. Dies geschieht fast naturgesetzlich. Welche Regierung lässt es sich nehmen, Schulden aufzubauen, wenn sie damit „Gutes“ tun kann?
Jedenfalls haben sich die EU-Regierungen die Gelegenheit nicht entgehen lassen.
Die Gesamtverschuldung der Eurozonen-Ländern steigt zur Zeit auf 10,937 Billionen Euro. Ein Ende der Verschuldung ist nicht in Sicht. Sie müssen davon ausgehen, dass die Schulden bei einem höheren Zinssatz auch aufgenommen würden. Die Staaten könnten sich höhere Zinsen dennoch nicht leisten.
Die EZB also wirkt an der Verschuldung mit.
Höhere Schulden, mehr Geld, höhere Inflation
Dabei sind Schulden schlicht nur mit neuem Geld zu machen (aktuell). Die Zentralbanken kaufen die Anleihen mit Geld, das sie quasi selbst herstellen, auf Knopfdruck. Sie liefern den Staaten auf diese Weise aber keine Geschenke, sondern stellen selbst Forderungen in ihren Bilanzen ein. Somit verändert sich formal nichts. Die Bilanzverlängerung allerdings ist kaum ein Thema in den Medien.
Wir haben Ihnen an dieser Stelle das Phänomen zuletzt bereits gezeigt und benannt. Die EZB allerdings erhöht auf diese Weise nicht nur die Schulden der Staaten (und nebenher auch noch die Schulden von Unternehmen, deren Anleihen sie ebenfalls aufgekauft hat), sondern auch die Geldmenge.
Das Geld wird irgendwo als Einkommen landen. Am Ende also bei Fabrikeigentümern, Händlern, bei Angestellten oder bei Transferempfängern. Wenn es mehr Geld ist, kommt es auf den Markt – und wird damit auch an die Finanzmärkte kommen. So steigen nicht nur die Preise für Waren, Güter und Dienstleistungen, sondern auch für Aktien.
Die schlechte Nachricht: Die Inflation ist ersichtlich da. Die gute Nachricht: An den Aktienmärkten profitieren Sie davon.
Wir wiederholen die Vorschläge der vergangenen Woche:
- Vermeiden Sie heikle Investitionen in Modesektoren wie Wasserstoff oder auch Cannabis. Sie wissen nicht, wohin eine steigende Geldmenge führt.
- Vermeiden Sie Anleihen in jeder Form. Die Anleihen werden tendenziell bei steigenden Geldmengen sogar noch an Wert verlieren.
- Achtung: Immobilienpreise steigen unter diesen Voraussetzungen weiter. Das heißt aber nur, dass der Absturz umso tiefer wird – eines Tages.
- Aktien leben davon, dass die Börsen aktuell „fair“ sind. Die Unternehmen gewinnen im laufenden Geschäftsjahr Geld – deshalb sind in diesem Sektor die Kurssteigerungen gerechtfertigt. Kaufen Sie demnach Aktien.