Staatlich subventionierter Industriestrompreis in Deutschland: Die Sicht der Manager
Der Vorstoß für einen staatlich subventionierten Industriestrompreis in Deutschland hat eine hitzige Debatte ausgelöst. Während einige Führungskräfte der Meinung sind, dass solch eine Maßnahme den Wirtschaftsstandort sichern könnte, hält Bundesfinanzminister Christian Lindner dies für weniger sinnvoll.
Christian Hartel, CEO von Wacker Chemie in München, gehört zu den Befürwortern der Subvention und kritisiert Lindners ablehnende Haltung. “Der Finanzminister spart am falschen Ende”, so Hartel. Seiner Ansicht nach würde ein zeitlich begrenzter Industriestrompreis zu langfristigen volkswirtschaftlichen Vorteilen führen. “Deshalb müsste der Finanzminister eigentlich der Erste sein, der sich dafür ausspricht”, fügte er hinzu.
Diese Meinung teilt auch Tim Meyerjürgens, Deutschlandchef des Übertragungsstromnetzbetreibers Tennet. Meyerjürgens betrachtet das Thema Energiepreise als entscheidenden Faktor für die Sicherung des deutschen Industriestandorts. “Wenn wir warten, bis wir die Auswirkungen eines zu hohen Strompreises sehen, ist es zu spät. Industrie, die weg ist, kommt nicht wieder”, warnt er.
Meyerjürgens ist überzeugt davon, dass günstiger Strom aus erneuerbaren Energien langfristig den Standort Deutschland stärken kann: “Aber wir müssen gewährleisten, dass wir in der Übergangsphase nicht so hohe Strompreise haben,
dass Firmen abwandern und es später gar keinen Wirtschaftsstandort Deutschland mehr gibt.”
Insgesamt zeigt diese Diskussion deutlich auf: Ein fairer und nachhaltiger Umgang mit Energie und ihren Kosten ist ein zentraler Baustein für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.