Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat den CEO von Vonovia, Rolf Buch, scharf kritisiert. Sie wirft ihm vor, aktuell 60.000 Wohnungen nicht zu bauen und damit die Baukrise in Deutschland zu verschärfen. Laut Robert Feiger, dem Chef der IG BAU, legt Vonovia den Neubau auf Eis, bis mehr Fördergelder fließen und Mieten weiter erhöht werden können.
Vonovia ist Deutschlands größter Wohnungskonzern und einflussreich im Wohnungsmarkt des Landes. Daher sind die Entscheidungen des Unternehmens entscheidend für den Wohnungsbau in Deutschland. Buch hatte angegeben, dass der Konzern derzeit aufgrund hoher Baukosten und Zinsen nicht baut.
Feiger betont jedoch, dass die Entscheidung von Vonovia enorme Auswirkungen hat – das Unternehmen pausiert den Bau von 60.000 Wohnungen – dies entspricht etwa dem kompletten Wohnungsbestand von Bottrop oder Remscheid oder einem Fünftel der bundesweiten Neubauleistung des vergangenen Jahres.
Feiger wirft Buch vor, bewusst “zu kalkulieren” und mit seiner Entscheidung Druck auf Politik und Bauwirtschaft auszuüben. Er forderte daher staatliches Eingreifen bei Vonovia mit der Begründung: Es könnte einen wichtigen Einfluss auf die langfristige Strategie des Unternehmens geben.
Mit staatlichem Eingriff würde auch ein starkes Signal gesendet werden: Nach vielen Privatisierungen könnte sich der Staat zurückmelden im Wohnungsmarkt. Der Staat würde damit deutlich machen, dass er bereit ist sich wieder in den Wohnungsmarkt einzugreifen und eine aktive Rolle zu übernehmen.