Liebe Leserinnen und Leser,
die Varta-Aktie sorgte am Mittwoch mit einem beachtlichen Aufschlag von über 5% für Aufsehen. Diese positive Entwicklung könnte auf eine Nachricht zurückzuführen sein, die der Firma wieder einen optimistischen Blick in die Zukunft ermöglicht.
Energiespeichersysteme: Varta plant Gigafabrik
Das Unternehmen verkündigte am 14. Juni, mehr als 20 Millionen Euro in eine Gigafabrik für Energiespeichersysteme zu investieren. Die Fabrik soll im baden-württembergischen Ellwangen entstehen und auf einer Fläche von über 5.000 Quadratmetern jährlich bis zu 100.000 Energiespeicher produzieren.
Die Investition zielt darauf ab, Energiespeicher mit einer mittleren Kapazität von zehn Kilowattstunden pro Einheit herzustellen – das entspricht über einer Gigawattstunde pro Jahr.
Varta selbst schätzt den Heimspeichermarkt optimistisch ein: “Im ersten Quartal 2023 wurden in Deutschland mehr als 110.000 neue Speicher installiert. Für das erste Halbjahr rechnen wir mit knapp 240.000 Neuinstallationen in Deutschland.” Mit den Produktionskapazitäten der neuen Gigafactory könne man sich gut auf den wachsenden Markt einstellen.
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Die Produktion wird stark automatisiert sein und moderne Industrie- sowie Robotertechnologien nutzen – dies schafft etwa 120 Arbeitsplätze vor Ort.
Bereits im vierten Quartal des Jahres werden voraussichtlich rund 500 Megawattstunden bereitgestellt; bis Anfang 2025 soll dann die geplante Gesamtleistung realisiert werden.
Die Investition war bereits im Kern angekündigt worden, da Varta sich auf Hausbatterien und ähnliche Produkte konzentrieren möchte, um langfristig rentabel zu bleiben. Im Jahr 2022 hatte das Unternehmen unter anderem durch Lieferschwierigkeiten einige Herausforderungen bewältigen müssen.
Ist dies der Befreiungsschlag für Varta?
Investoren fragen sich nun natürlich, ob diese Nachricht einen Wendepunkt für Varta darstellt. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt jedoch noch keine unmittelbare Trendwende.
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Zwar hat sich der Aktienkurs in letzter Zeit erholt; allerdings zeigte er vor einer Woche nach starken Tagen eine Abwärtsbewegung – ein Indiz dafür, dass die Stimmung volatil bleibt. Dennoch gibt es Hoffnung auf eine gewisse Stabilisierung des Kurses.
Trotz jüngster Gewinne sind die Notierungen innerhalb von drei Monaten weiterhin über 40% im Minus – lediglich in den letzten vier Wochen stiegen sie um etwa 20%.
Das aktuelle Jahreshoch liegt bei beachtlichen 30,30 Euro – davon ist Varta momentan jedoch weit entfernt. Allerdings könnte sich diese positive Stimmung fortsetzen und dem Unternehmen neue Impulse verleihen.
Wirtschaftlich betrachtet stehen immer noch Herausforderungen bevor: Bei einer Marktkapitalisierung von rund 680 Millionen Euro und geschätzten Umsätzen von etwa 830 Millionen Euro wäre das KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis) zwar günstig; dennoch dürfte Varta auch 2023, trotz des Baus der Gigafabrik und besserer Zukunftsprognosen, Verluste einfahren.
Die Nettoverschuldung von etwa 500 Millionen Euro trägt ebenfalls zur schwachen Bewertung am Aktienmarkt bei. Andererseits könnte neben dem angekündigten Bau der Gigafabrik eine weitere Entlastung aufkommen.
Die Hauptversammlung: Kann sie zum Wendepunkt werden?
Am 11. Juli findet die Hauptversammlung statt – ein möglicher Zeitpunkt für einen Befreiungsschlag. Zwar sind die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr bereits bekannt; jedoch bietet die Versammlung Gelegenheit, Fragen zu stellen und Informationen auszutauschen.
Der Vorstand von Varta könnte diese Chance nutzen, um das Gigaprojekt zu bewerben und künftige Einnahmequellen darzulegen. Sollte dies gelingen, so hätte die Firma zumindest wirtschaftlich gesehen neue Perspektiven.
Trotz fünf starken Tagen in Folge an den Märkten bleibt die Bewertung relativ niedrig. Die geplante Gigafactory mag zwar neuen Schwung bringen; allerdings weisen technische Analysten darauf hin, dass Varta immer noch einen Abschlag von mehr als 36% auf den GD100 hat – ein prominenter Indikator für institutionelle Investoren.
Es bleibt abzuwarten, welche Schritte in den kommenden Tagen an der Börse unternommen werden – sowohl kurz- als auch langfristig könnten sich hier interessante Entwicklungen ergeben.
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