USA und China: Spannungen nehmen zu

Sicher haben auch Sie mitbekommen, dass die Beziehung zwischen China und den USA zunehmend belastet ist. Sah es so aus, als würde es nach dem Handelskonflikt zwischen der Trump-Regierung und China unter Präsident Biden eine Normalisierung geben, zeigt sich jetzt, dass es diese vermutlich nie geben wird. Im Gegenteil: Die USA haben einen weiteren Gang hochgeschaltet und besonders im Hochtechnologiebereich neue Handelsbarrieren geschaffen.

US-amerikanischen Unternehmen ist es in verschiedenen Bereichen verboten, Hochleistungschips zu liefern. Die angeführten Gründe beinhalten Technologie-Diebstahl, unlauteren Wettbewerb durch Subventionierung und Markteintrittsbarrieren sowie das Nichtbeachten von Menschenrechten.

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Diese Gründe sind richtig und auch gewichtig, daher dürften auch europäische Unternehmen den derzeitigen Kurs der USA mit Wohlwollen zur Kenntnis nehmen. Doch neben den offiziell angeführ- ten Gründen dürften auch Sicherheitsinteressen, wirtschaftliche Konkurrenz und geopolitische Macht eine wichtige Rolle spielen.

Daher ist es unwahrscheinlich, dass es hier zu einer Entspannung kommt. Zuletzt ergriffene Maß- nahmen seitens China zeigen eher, dass der „Kampf“ angenommen wurde. So wurde Unternehmen aus den Sektoren Informationstechnologie und Telekommunikation untersagt, Speicherchips vom US-Hersteller Micron einzusetzen.

Das eine Ziel ist, durch eigene Forschung und Entwicklung in dem Bereich stärker zu werden. Inwieweit das funktionieren kann, ist jedoch höchst fraglich – im Vorjahr wurden Chip-Fabriken aufgrund fehlender Konkurrenzfähigkeit noch geschlossen. Das zweite und wichtigere Ziel ist, die exportwillige USA weiter unter Druck zu setzen.

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Peking sendet das Signal, dass die mehrfach bekundete Marktöffnung nur weitergehen werde, wenn Washington nicht weiter versuche, China technologisch klein zu halten. Da es für die USA jedoch aufgrund obiger Gründe wichtiger sein dürfte, den technologischen Abstand zu China zu wahren, statt den Unternehmen der US-Konsumgüter-Industrie zu helfen, wird die „Insel“-Bestra- fung ins Leere laufen.

Vieles spricht dafür, dass sich die Fronten weiter verhärten. Besonders bei der Auswahl aussichts- reicher Technologie-Titel sollten Anleger daher darauf zu achten, dass der China-Umsatzanteil nicht zu groß ist. Vor Strafmaßnahmen der chinesischen Politik sind Sie als Investor nämlich ebenso wenig geschützt wie vor Exportbeschränkungen der US-Politik.

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