Unternehmen in Deutschland planen steigende Preise: Ifo-Index zeigt Trend auf

Der Trend hin zur Preissteigerung in Deutschland verstärkt sich weiter, so die neuesten Daten des Münchener Ifo-Instituts. Demnach planen immer mehr Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, ihre Preise in den kommenden Monaten zu erhöhen.

Der aktuelle Index der Preispläne im Dezember liegt bei 19,7 Punkten – ein Anstieg gegenüber den 18,1 Punkten im November. Nun scheint es so, als ob der Rückgang der Inflationsraten vorerst ins Stocken gerät. Insbesondere in konsumnahen Dienstleistungsbereichen zeigt sich dieser Trend deutlich: Dort stiegen die Preiserwartungen auf 37,3 Punkte an, verglichen mit einem Wert von 25,5 Punkten im November.

Besonders bemerkenswert ist die starke Zunahme von Gastronomen und Einzelhändlern bei ihren geplanten Preisanhebungen. Bei den Gastronomen ist eine erhöhte Bereitschaft von besonderem Interesse – hier stieg der Saldo auf satte 87,6 Punkte an (im Vergleich zu 45.9 Punkten im November). Einzelhändler sind ebenfalls nicht weit dahinter und haben eine zufriedene Steigerung ihrer Preiserwartungen angekündigt – ein Anstieg auf beachtliche 29.8 Punkte (verglichen mit den vorherigen 26.6).

Auch in anderen Sektoren wird ein ähnlicher Trend beobachtet: Sowohl Industrieunternehmen als auch Unternehmen aus dem Baugewerbe berichten über einen positiven Saldo bezüglich ihrer Preispläne. In der Industrie stieg der Saldo von 2,6 im November auf 3,6 Punkte im Dezember an. Das Baugewerbe verzeichnete ebenfalls eine Verlangsamung des Abwärtstrends bei den Preisen mit einem Saldo von -1,0 Punkten gegenüber -4,2.

Im Großen und Ganzen weist der aktuelle Index darauf hin, dass Unternehmen in Deutschland ihre Preise erhöhen wollen – ein gutes Indiz dafür könnte die geplante Wiederanhebung der Mehrwertsteuer in verschiedenen Bereichen sein. Im Ifo-Index geben die Punkte an, wie viel Prozent der Unternehmen ihre Preise erhöhen möchten: Der Saldo berechnet sich aus dem prozentualen Anteil jener Unternehmen, die eine Preiserhöhung planen und denen gegenübergestellt wird, die eine Preissenkung beabsichtigen. Dabei entspricht ein Wert von +100 Punkten einer Vollständigen beschlossenen Erhöhung aller befragten Unternehmen.

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