Umweltbewusstsein trotz industriellem Fortschritt: Deutschlands erstes LNG-Terminal und die Chlor-Free Challenge
In der heutigen Zeit ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort, sondern eine Notwendigkeit – auch im industriellen Kontext. Ein perfektes Beispiel dafür ist das erste LNG-Terminal in Deutschland, welches sich in Wilhelmshaven befindet und von Uniper betrieben wird. Dieses Terminal steht jedoch aktuell im Fokus von Umweltschützern aufgrund des Einsatzes von Bioziden zur Reinigung der Anlage.
Bisher wird das Rohrsystem des schwimmenden Tankschiffes “Höegh Esperanza”, auf dem LNG zu Erdgas umgewandelt wird, mit Hilfe von Chlor gereinigt. Gewonnen wird dieses Biozid aus salzigem Seewasser, welches nach seiner Nutzung wieder in die Jade zurückgeführt wird. Die Bedenken von Umweltschützern beziehen sich dabei speziell auf die Nähe zum Wattenmeer.
Glücklicherweise ist das Thema Umweltschutz auch bei den zuständigen Behörden in Niedersachsen angekommen und so wurde Uniper aufgefordert ein Konzept zur Minimierung des Chloreinsatzes vorzulegen. In diesem Zusammenhang hat Uniper festgestellt, dass es derzeit keine sinnvolle Alternative zum Chloreinsatz gibt.
Aber stehen bleiben ist bekanntlich Rückschritt und so plant das Unternehmen ab kommendem Jahr einen Testlauf mit der sogenannten Stoß-Chlorierung. Bei dieser Methode soll Chlor nicht mehr dauerhaft eingesetzt werden, sondern nur noch dann wenn Meeresbiologie wie Muscheln oder Seepocken beginnen zu wachsen. Diese Umstellung könnte dazu führen, dass der Chloreinsatz um bis zu 50 Prozent reduziert wird.
Es ist ermutigend zu sehen, wie Industrie und Umweltschutz Hand in Hand arbeiten können. Uniper stellt sich seiner sozialen Verantwortung und strebt nach Alternativen zur herkömmlichen Chlorreinigung. Wenn dieser Testlauf erfolgreich verläuft, könnte dies ein großer Schritt in Richtung eines nachhaltigeren LNG-Terminals sein und vielleicht sogar als Vorbild für andere Unternehmen dienen.