Liebe Leser,
eine der Gewinner-Aktien der vergangenen Woche(n) ist und war sicher Valneva. Das französische Unternehmen hat einen weiteren Aufschlag geschafft. Es ging um 1,8 % nach oben. Die Aktie touchiert langsam ihr eigenes Allzeithoch. Sollten die Notierungen tatsächlich in Richtung eines solchen Tops laufen? Die Börsen sind verunsichert.
Valneva: Was, wenn da nichts ist?
Die Aktie profitiert derzeit von einem massiven Run. Das Problem lautet: Noch nicht einmal jetzt, kurz vor Ende des Jahres, ist der heiß ersehnte Impfstoff für Impfgegner, der Tot-Impfstoff, am Markt. Die Zulassung scheint noch nicht einmal bevorzustehen. Auch der Konkurrenz Novavax wartet mit einer schlechten Nachricht auf.
Hier scheint es bald zu einer Zulassung kommen zu können. Ob es letztlich dafür reicht, wird die Zeit zeigen. Doch alles andere als gute Nachrichten haben der Aktie von Valneva dennoch nicht geschadet. Der Titel hat in den zurückliegenden fünf Tagen einen Aufschlag in Höhe von immerhin 12,2 % geschafft. Die Aktie ist innerhalb von vier Wochen insgesamt um 21,7 % geklettert. Und in drei Monaten ging es um 114 % nach oben.
Damit gewinnt der Wert, auch wenn die wirtschaftliche Story noch nicht stimmt. Das ist bemerkenswert. Die Aktie hat allerdings eine starke Stimmung erzeugt, als bekannt geworden war, dass Valneva bereits 60 Millionen Impfstoffdosen – als Maximum – an die EU verkauft hat. Diese Option greift nur, wenn der Impfstoff dann auch zugelassen wird – aber immerhin.
Die Aktie lebt seither von einer Stimmung, die sich zuletzt noch nicht einmal durch eine schlechte Nachricht aufhalten ließ. Konkret hat Valneva dabei bei einer Studie als Booster-Impfstoff in Nachfolge der Grundimmunisierung anderer Impfstoffe keine besonders guten Daten gezeigt. Das allerdings spielt in der Praxis ohnehin keine Rolle. Denn Valneva soll kein Booster-Impfstoff sein.
Vielmehr kann der Titel davon profitieren, dass der Markt für Tot-Impfstoffe recht groß sein dürfte. Die Börsen haben das Potenzial für den Fall einer Zulassung durchaus erkannt. Insofern ist der Aufwärtstrend nicht grundlos.
Dass der Trend stark ist, zeigen die Daten etwa nach dem GD100, dem GD38 oder auch für den GD200. Der GD200 ist der langfristig bedeutende Trend-Indikator. Es gelang, den GD200 zu überkreuzen und diesen Vorsprung tendenziell massiv auszubauen. Die Aktie hat den GD200 bei 14,33 Euro weit hinter sich gelassen. Selbst der GD38 bei 22,58 Euro ist überwunden worden. Nun sind auch das Momentum und die Relative Stärke klar nach oben gerichtet. Insofern ist die derzeitige Bewegung nicht überraschend. Selbst ein neues Allzeithoch über gut 28 Euro scheint mittlerweile wieder denkbar zu sein.