Liebe Leser,
schon seit einigen Tagen ist eine unfassbare Rallye zu sehen: Nordex, der Windkraft-Entwickler, gewinnt und gewinnt dazu. Selbst jetzt, nachdem die ersten Ausläufer des Wachstums eigentlich langsam vorbei sein sollten, konnte Nordex noch einmal 1,3 % zulegen. Die Notierungen sind noch immer im Abwärtstrend. Dennoch ist und bleibt die Entwicklung in der jüngeren Zeit erstaunlich.
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Nordex: Was passiert da?
Es gibt einige Nachrichten, die das Phänomen zumindest in Teilen erklären können. So hat der Shortseller LMR Partners nun, wie es heißt, seine “Position” geschlossen. Er geht also nicht mehr umher und versucht, von fallenden Kursen zu profitieren. Das ist eine gute Nachricht, die an den Börsen für diesen Wert sicherlich eine schöne Entwicklung darstellt. Dummerweise läuft sie einer anderen Nachricht auf der falschen Spur entgegen.
So hat der Hedgefonds Arrowstreet Capital seine Short-Aktivitäten, wie es heißt, erweitert. Deutlich sogar. Dies wiederum konterkariert eine Nachricht, die einen Tag zuvor an den Märkten publiziert worden ist. Der Shortseller Jane Street Group hat sich aus seinen Short-Aktivitäten vollständig verabschiedet. Unter dem Strich also ist die Welle der Short-Seller an den Aktienmärkten zumindest für Nordex deutlich geringer geworden.
Diese Nachricht ist dennoch technischer Natur. Fraglich erscheint, ob die Kursgewinne in einer Woche – fast 18 % – rein technischer Natur sind oder ob dahinter noch eine wirtschaftliche Erwartung steckt. Dies lässt sich erst beurteilen, wenn die nächsten Quartalszahlen publiziert worden sind. Am 11. August, in nun 9 Tagen, wird Nordex die Zahlen herausgeben.
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Aktuell rechnen die Märkte dem Vernehmen und den Publikationen nach damit, dass der Umsatz im zweiten Quartal die Marke von 1,3 Milliarden Euro übersteigen soll. Im ersten Quartal hatte Nordex noch einen Umsatz in Höhe von 933 Millionen Euro verbucht. Die Erwartung für das Gesamtjahr liegt deutlich höher: 5,46 Milliarden Euro soll Nordex an Umsatz erlösen. Damit sind die Anforderungen an das zweite Quartal, für das noch berichtet wird, recht hoch.
Der Markt aber spricht. Die Aktie scheint immerhin in den vergangenen Wochen die meisten Short-Händler abgeschreckt zu haben. Demnach ist eher damit zu rechnen, dass die Enttäuschung bei den Quartalszahlen nicht ganz so groß wird wie befürchtet. Die Kurse von Nordex jedenfalls sind inzwischen sogar auf dem Weg, zumindest die charttechnisch bedeutende Grenze bei 10 Euro anzugreifen. Es scheint gut möglich, dass damit aus charttechnischer Sicht eine Wende eingeleitet wird. Die Kurse sind derzeit zumindest nicht so stark im Abwärtstrend wie noch vor Wochen. Dennoch: Ein echter Durchbruch ist bis dato nicht gelungen. Dies gilt es zu beachten.
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