Liebe Leser,

das Jahr ist nun zu Ende – bzw. zumindest das Börsenjahr. Damit ist es auch Zeit, Bilanz zu ziehen und Werte zu benennen, die großartige Aussichten für die kommenden Monate haben dürften. Genau weiß es an den Börsen aus naheliegenden Gründen niemand – die Rahmenbedingungen aber stimmen für Werte wie Gazprom bestens.

Gazprom: Der hohe Gaspreis…

Gazprom wird inzwischen schon fast händeringend gebeten, mehr Gas nach Europa zu liefern. Die Preise sind explodiert. Dies ist für ein Unternehmen wie Gazprom selbstverständlich eine sehr feine Geschäftsgrundlage.

Sehen wir daher zunächst auf die Gaspreise.

Innerhalb eines Jahres hat der Gaspreis eine Berg- und Talfahrt hinter sich. Es ging bei etwa ziemlich genau 2 Euro los – und führte zu einem explosionsartig gestiegenen Preis bei über 5 Euro. Nach den ersten Protesten im November fiel der Preis dann wieder massiv in sich zusammen. Dies ändert an der gesamten Betrachtungsweise auf den Gaspreis nichts. Noch immer notiert Gas bei etwa 3,35 Euro. Dies reicht, um einen Aufwärtstrend zu konstatieren.

Der Preis ist innerhalb des vergangenen Jahres damit bezogen auf das Jahresende um gut 60 % nach hoben geklettert. Das wiederum bedeutet, dass auch Gazprom sehr viel Geld verdient haben wird. Die nun entscheidende Frage richtet sich darauf, ob Gazprom Nord Stream 2 schnell in Betrieb nehmen kann. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sowie der EU-Abgeordnete Weber haben sich jeweils oft vehement gegen die Pipeline ausgesprochen. Ob der hohe Gaspreis die politischen Rahmenbedingungen ändert wird?

Zumindest befindet sich der Titel in einem klaren Aufwärtstrend. Binnen eines Jahres legte die Aktie insgesamt um 75 % zu. Das ist erfreulich, so die Aktionäre. Innerhalb der zurückliegenden sechs Monate gewann die Aktie selbst noch 26,5 %, auch wenn der Gaspreis nur noch um 3 % nach oben rückte. Dies zeigt, dass die Börsen sich auf ein starkes Unternehmen einrichten, das von den hohen Gaspreisen profitiert.

Der Gewinn dürfte im Jahr 2021 deutlich gestiegen sein. In den beiden ersten Quartalen hat das Unternehmen immerhin einen Gewinn von 447 bzw. 968 Millionen Euro verbuchen können. Die Marktkapitalisierung schwankt naturgemäß in Abhängigkeit vom Börsenkurs. Der Titel dürfte jedoch aktuell fast 100 Milliarden Euro wert sein.

Die Aktie ist damit nicht günstig bewertet. Dennoch ist das Unternehmen auch aus wirtschaftlicher Sicht attraktiv. Immerhin lockt eine hohe Dividende, über die es allerdings bislang nur Gerüchte gibt. 4-5 % bezogen auf den aktuellen Aktienkurs wären jedoch keine Überraschung.

Der Kurs selbst ist aktuell noch im Aufwärtstrend. Der GD200 verläuft bei 7,11 Euro – damit hat die Aktie aus kurstechnischer Sicht gute Aussichten.