In Anbetracht der verheerenden Waldbrände auf Rhodos, hat Tui-Chef Sebastian Ebel eine einheitliche gesetzliche Verpflichtung für Reiseanbieter zur Evakuierung ihrer Kunden bei Naturkatastrophen gefordert. Ebel schlägt vor, dass zum Schutz der Urlauber eine einheitliche EU-Regelung notwendig ist. Er macht darauf aufmerksam, dass aktuell 50 bis 60 Prozent der Reisenden keinen solchen Schutz haben.
Ebel erläutert weiterhin seine Erfahrungen und Auswirkungen dieser Brände auf die Tui-Kunden: “Wir haben letzte Woche bei Sonderflügen Hunderte Individual-Urlauber kostenlos nach Hause ausgeflogen.” Jedoch weist er darauf hin, dass Hotel-Plattformen, Flugbörsen und Online-Vermittler kaum Verpflichtungen haben sich in Krisenzeiten um ihre Urlauber zu kümmern – im Gegensatz zu Pauschalreiseanbietern.
Während des Waldbrandes mussten schätzungsweise 8000 Tui-Gäste ihre Hotels verlassen. Etwa die Hälfte davon fand Alternativunterkünfte auf Rhodos und die andere Hälfte wurde mit regulären Flügen oder Sondermaschinen nach Hause gebracht.
Ebel besuchte auch Rhodos persönlich, um sich selbst ein Bild von der Situation zu machen: “Im Norden gab es keine Waldbrände und Einschränkungen. Trotzdem war es richtig vorsorglich Gäste aus den betroffenen Gebieten im Süden auszufliegen.”
Aus den Erfahrungen dieser Katastrophe hat das Unternehmen auch Rückschlüsse gezogen: “Wir wussten bei 80 Prozent unserer Kunden wo sie sich befanden”. Sie planen daher zukünftig ein freiwilliges Web-Tracking von Handydaten für ihre Kunden anzubieten.
Mit Blick auf das veränderte Klima prognostiziert Ebel eine Verschiebung des Buchungsverhaltens hin zur Vor- und Nachsaison: “Es wird mehr Buchungen ab Februar bis Mai geben sowie im Herbst.” Dies könnte sowohl ökologisch als auch ökonomisch Vorteile bringen.