Liebe Leserinnen und Leser,
die Aktie des Reisekonzerns TUI habe ich an dieser Stelle bereits einige Male für Sie besprochen. Nun wird es wild. Nachdem der Titel gestern noch -4,1 % nachgab, ging es heute um mehr als 5 % aufwärts. Die Potenziale für das Reiseunternehmen sind zumindest am Aktienmarkt eminent hoch. Dies liegt an einem Rechenfehler, den sich der Markt für das Papier wohl genommen hat. Aktuell läuft noch eine Phase, in der es um die Kapitalerhöhung der TUI geht. Dabei hat das Unternehmen neue Aktien angeboten, die zum Kauf werden können – für Altaktionäre reichte die TUI dafür Bezugsrechte heraus, die den Kauf für einen Kurs von 5,50 Euro ermöglichen. Dies wiederum hat eine Kehrseite.
Am Markt entstand zum Zeitpunkt der Emission des Bezugsrechtes wie auch der Bekanntgabe der Kapitalerhöhung offenbar der Eindruck, die damals ca. 15 Euro teure Aktie sei damit nur noch 5,50 Euro wert. Das war ein Rechenfehler. Denn die Marktkapitalisierung der TUI gab her, dass die Aktie vielleicht knapp 40 % hätte verlieren dürfen, um den gesunkenen Wert der einzelnen Anteilsscheine insgesamt abzubilden. Tatsächlich ging es zeitweise um mehr als 60 % nach unten. Die Notierungen waren demnach klassisch unterbewertet.
Nun korrigiert der Markt seine Fehler
Die Aktie nun hat binnen einer Woche unter dem Strich immerhin 5 % gewonnen. Langsam aber sicher korrigiert der Markt seine Einschätzung. Das Kursniveau von 6,70 Euro zeigt noch immer nicht an, dass nur die Effekte der Kapitalerhöhung eingepreist worden sind. Vielmehr sieht es unverändert danach aus, als sollten noch andere Vorgänge eingepreist werden. Dies kann zum Beispiel das Misstrauen gegen die konjunkturelle Entwicklung sein. Vor dem Hintergrund einer hohen Inflationsrate – die aktuell nur langsam sinkt – und steigenden Zinsen müssen die Märkte befürchten, dass auch ein Reisekonzern weniger Umsatz erwirtschaften wird als erhofft. Die Überlegung allerdings ist derzeit noch rein theoretischer Natur.
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Niemand weiß genau, wie sich der Reisemarkt in den kommenden Wochen bis in den Sommer hinein entwickeln wird. Nach Stornoquoten für die gebuchten Reisen – sprich: mit einem Warten – wird sich dann zeigen, wie die Situation aus Sicht des Reisekonzerns wirtschaftlich ist.
So bleibt die Kapitalerhöhung selbst als zu bewertende Maßnahme. Tatsächlich ist die Maßnahme wirtschaftlich sinnvoll. So möchte die TUI das Geld verwenden, um staatliche Unterstützungsleistungen aus der Corona-Zeit zu tilgen. Auf diese Weise werden auch die Kapitalkosten geringer – und die Bilanz erfährt ein Facelifting, die Verschuldungsquote wird sich verringern. Das kann sich wiederum in einer neuen Bewertung am Aktienmarkt niederschlagen. Bis dato ist es noch nicht so weit – der Kurs ist derzeit im besten Fall – trotz der jüngsten Gewinne – im Seitwärtstrend.
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