Liebe Leser,
der Reiseanbieter TUI macht zumindest an den Aktienmärkten wieder von sich reden. Die Notierungen sind heute um annähernd 4 % gestiegen. Dies ist überraschend, da die Stimmung in den Tagen zuvor vergleichsweise schwach war. Kann es für den Reiseanbieter zu einem Comeback nach oben kommen?
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Die Börsen scheinen vielleicht auf einen energiearmen Winter in Deutschland zu setzen. Der Hintergrund ist verschlungen. Die Energiepreise in Deutschland sind hoch, was wiederum für viele Haushalte bedeutet, diese müssen massiv sparen. Damit aber sind diejenigen, die sich nicht in ein kaltes Zimmer setzen wollen, angesprochen: Wird es eine Reisewelle vermögender oder zumindest zahlungsfähiger Rentner in das sonnenerwärmte Ausland geben?
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Dies wiederum trifft auf Reiseunternehmen, die sich darauf offenbar schon längst vorbereiten. Es soll spezielle Winter-Reisepakete für Rentner geben, heißt es. Dies wiederum bezieht sich auf Destinationen wie die Kanaren, Mallorca, Portugal, die Türkei oder auch nordafrikanische Ziele wie Ägypten und Tunesien oder auf asiatische Länder.
Die Kosten dort sind vergleichsweise niedrig, wie die Erfahrungen aus früheren Jahren zeigen, sofern sich Rentner einen Langzeiturlaub wünschen bzw. auch leisten können. Dies wiederum könnte auch das Geschäft der Reiseanbieter stützen, lautet offenbar die Hoffnung für Aktionäre.
Am Dienstag konnten die Notierungen deshalb nach längerer Zeit also wieder etwas klettern. Auf der anderen Seite sind die Überlegungen etwas spitzfindig.
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Wie groß wird der Reiseansturm durch die Rentner sein? Die Frage lautet auch, wie sich die Entwicklung für die Rentner darstellt, wenn die Preise jenseits des Energiemarktes so kräftig steigen, dass die Haushaltskasse knapper ausfällt. Zudem steigen einige Nebenkosten in Deutschland auch ohne die Betätigung der Heizung, insofern also bleiben die Kosten nicht gänzlich unvermeidbar.
Auch höhere Zinsen dürften sich für TUI als Problem darstellen. Viele Reisen werden auch kreditfinanziert – dies wiederum wird teurer, wenn die Zinsen steigen. Dies könnte die Reiselust bremsen. Die Börsen sind jedenfalls nicht nur optimistisch, wie auch der Kursverlauf der vergangenen Wochen recht eindrucksvoll demonstriert.
Aktuell befindet sich die Aktie noch immer in einem klaren charttechnischen Abwärtstrend. In vier Wochen ging es um gut -17 % abwärts. Seit Jahresbeginn türmte sich der Verlust zu -53 %. Da die Zinsen und die sonstigen Wirtschaftsbedingungen nicht eben bessere Aussichten versprechen, sieht es derzeit nicht so aus, als würde der Abwärtstrend vermieden werden können. Die Aktie ist zudem auch technisch betrachtet noch klar im Baisse-Modus. Die Notierungen haben den GD100 um gut 22 % verfehlt. Die Distanz zum GD200 beläuft sich nun schon auf -44 %. Damit ist ein Comeback weniger wahrscheinlich als ein weiterer Absturz.
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