Liebe Leser,
am Freitag ging es für die Aktie von TUI heiß her. Das Papier musste mit einem Abschlag von -8,5 % einen sehr schwachen Abschluss einer ohnehin turbulenten Handelswoche hinnehmen. Die Gründe werden mehrschichtig sein. Nun allerdings zeigen die Zeichen in eine klare Richtung, die für Investoren von Belang ist.
TUI: Die Zinsen, die Krise und Co.
TUI hatte sich an sich mit den Zahlen für den Sommerurlaub bzw. die entsprechende Saison zufrieden gezeigt. Nun wird es auf den Winter ankommen, so die Mutmaßung zahlreicher Analysten und Analysten in Bezug auf die Unternehmensentwicklung. Der Ausblick wird nach den jüngsten Ereignissen nicht mehr allzu positiv sein.
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Immerhin, so hatte TUI mitgeteilt, hat das Unternehmen für den Winter bis dato Buchungen, die 78 % des Niveaus für das Jahr 2018/2019 ausmachen würden. Dies ist eine Referenz, die als Vor-Corona-Zeit durchaus ihre Berechtigung haben dürfte. Nun jedoch wird die Stimmung ohnehin nicht mehr die beste sein. Der Deutsche Tourismusverband (DTV) hat einem Bericht nach “Alarm” geschlagen und hält Insolvenzen für möglich. Grund sind hohe Energiepreise – die auf die Kostenstruktur der Anbieter Auswirkung haben – und weist damit indirekt selbstredend daraufhin, dass auch die Konsumenten und Kunden ein geringeres Budget zur Verfügung haben. Demnach werden die Umsatzziele zumindest anspruchsvolle Bemühungen mit sich bringen müssen – während die Kosten steigen. Das verschlechtert die Stimmung der Unternehmen.
Der Verband verwies darauf, dass kleine und mittelständische Betriebe auf Unterstützung durch den Staat angewiesen seien. Unter diesen Bedingungen müssten diese unter “einen Rettungsschirm” schlüpfen dürfen, den der Staat spannen wird. Würden diese Unternehmen keine Hilfe erhalten, würden zahlreiche Unternehmen schließen müssen, so die Befürchtung.
TUI nun ist vom Staat bereits in der Corona-Zeit gerettet worden. Die schlechte Stimmung greift allerdings sicherlich auch auf das niedersächsische Unternehmen über. Weiterhin sind die Rahmenbedingungen ungünstig.
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Operativ hat TUI die Gewinnzone erreicht, ist jedoch noch hoch verschuldet. Die steigenden Zinsen am Finanzmarkt insgesamt werden für das Unternehmen sicher bei Umschuldungen auch die Re-Finanzierung teurer werden lassen. Das wiederum ist kombiniert mit den hohen Unwägbarkeiten hinsichtlich weiterer Buchungen, der Stornierung von Buchungen und der fallenden Wirtschaftlichkeit bei steigenden Kosten insgesamt ein Bild, das die Börsen hat zögern lassen. Daher ist TUI nicht nur um -8,5 % leichter geworden, sondern in einer Woche sogar -17,2 %. In den vergangenen drei Monaten gaben die Notierungen gut 22 % nach. Der Trend zeigt abwärts. Dies bestätigen auch die technischen Analysten.
Das Kursbild hat den Titel für den GD100 mit -29,4 % nach hinten geschickt. Der GD200 ist mittlerweile sogar über -46 % entfernt. Insgesamt ist die Aktie damit klar auf dem Weg nach unten.
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