Liebe Leser,
eine der großen Aktien des vergangenen Freitag waren sicher die Papiere des südafrikanischen Möbelhändlers Steinhoff. Die Papiere konnte sich um 6,15 % verbessern und erreichten eine weitere Schallmauer. Der Durchbruch nach oben kann nun kurz bevorstehen – oder irren sich die Auguren? Sie sollten genau hinsehen.
Steinhoff: Das ist kaum zu glauben
Steinhoff konnte immerhin innerhalb eines Jahres sogar einen Aufschlag in Höhe von 176 % für sich beanspruchen. Das ist ein Gewinn, den kaum ein anderes der bekannteren Unternehmen so für sich erzielen konnte. Was ist passiert?
Steinhoff verdient im Möbelhandel etwas Geld. Das ist ohnehin unumstritten. Der große Stein im Schuh des Unternehmens ist ein Bilanzskandal, der in den zurückliegenden Jahren zunächst verarbeitet werden musste. Es gab und gibt Kläger, die – mit Recht – klagten. Zudem hat das Unternehmen einen großen Berg an Schulden aufgehäuft und musste sich vor einer Insolvenz mit Gläubigern darüber verständigen.
All das ist noch nicht einmal abgeschlossen. Vor 14 Tagen hat das Unternehmen sein Angebot für eine Entschädigung in diesem Skandal noch einmal nachgebessert, wie bekannt wurde. Dies hat offenbar das Vergleichsangebot an den Märkten noch einmal besser aussehen lassen. Dennoch gilt: Noch ist nicht alles überstanden. Ein Befreiungsschlag ist noch nicht in Sicht.
Der vormals angeschlagene Konzern aber lebt von der deutlich positiveren Stimmung.
Wirtschaftlich betrachtet wird von einigen Analysten im laufenden Betrieb ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) in Höhe von lediglich 12 angenommen. Dies wäre tatsächlich günstig – und angesichts der Chancen im Möbelhandel sogar eine lukrative Aussicht.
Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) beläuft sich auf weniger als 1. Auch dies gilt nur formal. Es geht weiterhin um die Rettung des Unternehmens vor Gläubigern und Klägern. Dennoch:
Die Hoffnung auf eine Lösung der Probleme steigt. Der technische Trend ist positiv. Der Wert hat sich über die kurz-, mittel- und langfristigen Trend-Indikatoren hinweg gesetzt. Der Vorsprung auf den GD200 ist auf mehr als 20 % angewachsen. Dies gilt landläufig unter technischen Analysten als sehr positives Zeichen.