Liebe Leser,
die Nachricht des Tages kam sicherlich von Merck aus den USA. Das Unternehmen ist dabei, ein Wundermittel vorzulegen. Konkret sollen symptomatische Covid-19-Patienten nach Einnahme von hauseigenen Medikamenten zu etwa 50 % weniger in das Krankenhaus eingeliefert worden sein bzw. auch daran verstorben sein. Das Medikament soll möglicherweise nun nach hauseigenen Tests schnell der FDA, der US-Gesundheitsbehörde, vorgelegt werden. Das Unternehmen geht davon aus, es könne bis Jahresende 10 Millionen Tabletten herstellen. Diese Form der Behandlung bei einer Covid-19-Erkrankung wäre ungeheuer erfolgreich – und damit auch ein „Gamechanger“.
Die Aktie gewann…
Auch ohne die offizielle Zulassung, die bis dato noch nicht beantragt worden ist, hat die Aktie am Freitag vor dem Wochenende etwa 7 % bis 8 % zugelegt, je nach Börsenplatz. Die Studie umfasste etwa 725 Probanden und führte im Fall der Placebo-Gruppe, die kein Medikament erhalten hatte, dazu, dass 14 % in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, wobei 8 Personen gestorben sein sollen.
In der Medikamenten-Gruppe seien lediglich 7 % in ein Krankenhaus eingeliefert worden, während niemand verstarb. Die Daten sind nach Unternehmensangaben besser als erwartet.
Tatsächlich ist es relativ naheliegend, dass das Medikament weltweit reißenden Absatz fände. Die Menschen würden nicht zwangsweise geimpft worden sein müssen, um behandelt zu werden. Das Medikament würde gezielt lediglich bei den Symptomatischen verabreicht werden können, was wiederum die weltweite Verteilung -r echnerisch – ermöglichen könnte.
Bei der Bewertung kann diese Redaktion nur auf eigene Überlegungen zurückgreifen, vorläufig. Aber: In der Impfstoffzulassung wird darauf gewartet, dass überhaupt annähernd 200 Probanden gefunden werden, die als infiziert ermittelt werden. Unter diesen Probanden wird dann untersucht, wie viele der Infizierten geimpft waren und wie viele nicht. Daraus errechnen sich die relativen Wirksamkeitsdaten. Die Gruppierungen, an denen untersucht wird, sind oft zwischen 30.000 und 40.000 Menschen stark.
Wenn jetzt gut 700 bereits symptomatisch Erkrankte nach dem Verlauf gemessen werden können, scheint dies signifikant, also statistisch auswertbar zu sein.
Die Aktie ist bis dato in den vergangenen 12 Monaten vergleichsweise schwach gewesen. Sie verlor sogar -7 % und sprang zwischen gut 60 und in der Spitze (heute!) 70 Euro hin und her. Es tat sich also in der Bewertung recht wenig. Dies ist ein klassischer Seitwärtstrend. Die Nachricht vom Medikament und der folgende Kurssprung ließen den Wert jetzt auf mehr als 66,46 Euro springen und damit in den technischen Aufwärtstrend. Es ist gut möglich, dass diese Tendenz sich rasch fortsetzen wird. Auch hier könnte – bezogen auf den Aktienkurs – ein Gamechanger vorliegen…