Liebe Leser,
glauben Sie an die Konjunktur? Dies ist Voraussetzung für einen Frühzykliker – in diesem Fall Klöckner. Das Unternehmen ist als Stahlproduzent bekannt. Jetzt sind die Stahlpreise deutlich höher als vor geraumer Zeit. Dies kann in einer anziehenden Konjunktur in den kommenden Monaten weiter helfen. Dazu gibt es eine überraschende Ergebniseinschätzung.
Wenn das stimmt….
Die Unternehmen soll nach den aktuellen Schätzungen des Bankhauses Warburg in diesem Jahr ein Ebitda (Gewinn ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern und Abschreibungen) in Höhe von 585,6 Millionen Euro erwirtschaften. Dies wäre rund ein Drittel mehr, als der „Konsensus“ der Analysten ausweist – also der mittlere Gewinn in den Augen der Bankanalysten. Dies allerdings wäre damit verbunden, dass die Aktie insgesamt sehr günstig bewertet wäre.
Der Konjunktur ist wichtig – denn noch ist offen, ob das Unternehmen die Gewinnziele der optimistischen Analysten erreicht. Am 3. August wird die Entwicklung im zweiten Quartal vorgestellt.
Wenn sich die Gewinnschätzungen auch nur halbwegs bewahrheiten, wird das Unternehmen ein einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) haben. Spätestens dann würden wohl auch vermehrt Value-Investoren wieder aufspringen. Insofern kommt Vieles auf die Präsentation der Zahlen am 3. August an.
Bis dato kommt es auch auf die Stimmung an den Märkten an. Die ist für das Unternehmen hinreichend gut. Allein in der vergangenen Woche ging es um immerhin 7,5 % nach oben. Damit errechnet sich zwar noch ein minimaler Rücksetzer bezogen auf die vergangenen vier Wochen. Dennoch: Seit Jahresanfang ging es für die Aktie dank der starken konjunkturellen Entwicklung gleich um 53 % nach oben. Innerhalb eines Jahres gewann Klöckner gleich 129 % dazu.
Die Entwicklung hat damit die Rücksetzer aus den vorhergehenden Jahren wieder aufgeholt. Nun steht auch die Rückeroberung des 5-Jahres-Hochs wieder an. Am 14. Juni, also vor rund einem Monat, schaffte Klöckner mit 13,31 Euro das neue Top. Darüber ist noch viel Platz nach oben, so Charttechniker und statistisch orientierte Analysten. Denn am 15. Juli 2011, vor ziemlich genau 10 Jahren, wurde das aktuelle 10-Jahres-Top erzielt – dabei 20,14 Euro. Demzufolge hat das Unternehmen mit seiner Aktie für den Fall, dass die Konjunktur und die damit verbundene Nachfrage nach Stahl stark bleiben, noch ein gewaltiges Potenzial vor sich.
Unterstützt wird der Befund durch die technische Verfassung. Bezogen auf die gleitenden Durchschnittskurse der zurückliegenden 20, 38, 90 oder auch 200 Tage ist der Wert im Hausse-Modus. Der GD200 verläuft in Höhe von 9,06 Euro. Damit ist der Aufwärtstrend ungewöhnlich stark, so die Meinung von technischen Analysten.