Liebe Leser,
wir müssen an dieser Stelle inzwischen mehrfach über BioNTech sprechen. Die Impfstoff-Aktie ist eines der großen Themen dieser Tage. Der Hintergrund ist vergleichsweise schnell erzählt – das Unternehmen macht zusammen mit seinem Partner Pfizer immer größere und mehr Geschäfte. Die 3. Impfung gegen das Corona-Virus, die zunehmende Sorge um die Impfquote in einzelnen Ländern sowie die Verbreitung des Impfstoffs in die ganze Welt sind derzeit ein großes Thema. Nun hat BioNTech erneut Zahlen vorgelegt.
Unglaubliche Erfolge
Die Erwartungen waren bereits hoch. Das Unternehmen hat die laufenden Erwartungen noch einmal übertroffen, wie die Berichte zeigen. Am Montag gab das Unternehmen bekannt, der Nettogewinn im zweiten Quartal 2021 wäre auf fast 2,8 Milliarden Euro gestiegen. Dies sind Zahlen, die sich vor dem Hintergrund des Vorjahreszeitraums noch einmal unglaublicher lesen – damals betrug der Verlust 88,3 Millionen Euro.
Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen damit sogar rund 3,9 Milliarden Euro Überschuss erzielt. Dies waren im ersten Halbjahr 2020 noch fast 142 Millionen Euro Verlust.
Nun wird auch der Umsatz weiter steigen. Die Zahlen zum zweiten Quartal belaufen sich auf ein Volumen von gut 5,3 Milliarden Euro. Dies waren im zweiten Quartal des Vorjahres lediglich 41,7 Millionen Euro.
Die Stimmung steigt schon maßvoll. Allerdings ist der Kurs so stark nach oben geschossen, dass zumindest kurzfristig betrachtet Gewinnmitnahmen nicht unwahrscheinlich wären. Der Wert hat den höchsten Kurs aller Zeiten erzielt. Kein einziger Investor, der vor dem heutigen Tag eingestiegen ist, wird im Minus sein. Dies wiederum kann den weiteren Anstieg der Aktie schon aus Sicht der Algorithmen begünstigen. Nur:
Niemand weiß, ob nicht umgekehrt auch Gewinnmitnahme-Limits im Markt platziert sind. Dies ist in den vergangenen Monaten offenbar einige Male passiert. Allein Anfang August kam es zu Gewinnmitnahmen, die wahrscheinlich auch von automatisierten Programmen ausgingen – einen wirtschaftlichen Hintergrund dafür kann es kaum gegeben haben.
Vor dieser Erfahrung wiederum ist die Einschätzung der Aktie immer noch spekulativ. Alle technischen Signale wie der GD200, der GD100, der GD90 oder der GD38 und der GD20 verweisen weiterhin auf steigende Notierungen. Der charttechnische Ausbruch wird in den kommenden Tagen weiter fortgesetzt werden können. Aber: Absicherungen nach unten sind bei dem Titel kaum sichtbar. Die erste massive Unterstützung ist erst in Höhe von 200 Euro zu vermuten. Dies gilt es auch nach dem aktuellen Ausbruch nach oben weiterhin zu berücksichtigen.
Die Marktkapitalisierung insgesamt marschiert mittlerweile nicht mehr nur auf 100 Milliarden Dollar zu, sondern auch auf 100 Milliarden Euro. Dies dürfte für weitere Schlagzeilen sorgen.