Liebe Leser,
wer heute in die Aktie von Steinhoff investiert, darf sich freuen. Die Aktie konnte zuletzt einen Aufschlag in Höhe von fast 8 % für sich verbuchen. Der Titel marschiert einem Viel-Jahres-Hoch entgegen. Wir haben an dieser Stelle nun mehrfach über den Titel berichtet. Alle Hoffnungen scheinen sich offenbar zu bewahrheiten.
Nicht zu glauben: Kommt der Vergleich?
Die entscheidende Frage am 3. September wie auch am 6. September lautet(e), ob der Vergleich zwischen dem Unternehmen und den Klägern kommen wird. Das Unternehmen muss wegen Bilanzfälschungen (endlich) einen Vergleich zwischen sich und den Ansprüchen Geschädigter und Gläubiger herstellen. Dafür liegen 1,4 Milliarden Euro bereit. Die Börsen scheinen zu glauben, dass es gelingen wird, eine Einigung herzustellen. Darüber wird auch am 6. September noch einmal abgestimmt.
Am heutigen Tag jedoch ist die Aktie offenbar die Nr. 1. An der Börse Frankfurt konnte der Titel sogar satte 9,4 % zulegen. Der Kursverlauf der vergangenen Tage spricht Bände. Die Aktie ist innerhalb von fünf Tagen – vor dem aktuellen Handelstag -mit einem Plus von 55 % durch die Decke gegangen. Innerhalb eines Monats wurden sogar 103 % gewonnen. Damit steigt das Plus in dem vergangenen Jahr auf satte 363 %. Besser geht es kaum, wenn man sich die Geschichte der Aktie ansieht.
Der Bilanzskandal hat sogar für die vergangenen drei Jahre unter dem Strich keinen entscheidenden Aspekt mehr: Die Aktie konnte um 30 % gewinnen. Das Drama hat vor fast fünf Jahren begonnen. Als der Bilanzskandal ruchbar wurde, stürzte das Papier des Möbelhändlers unfassbar ab. Seither stehen immer noch -96 % zu Buche.
Dennoch ist aktuell auf Basis der bisherigen Erkenntnisse aus dem Vergleichsverfahren ein Aufwärtstrend entstanden. Dies bezieht sich zum einen auf die charttechnische Situation. Immerhin konnte die Aktie alle Hürden aus dem Weg räumen. Der Weg bis zu 30 Cent scheint frei, wenn sich die charttechnische Sicht auf die Situation bewahrheitet.
Entscheidend wird der Verlauf der Vergleichsgespräche sein. Allerdings sind auch die technischen Analysten aktuell der Meinung, der Wert sei im Hausse-Modus. Die Aktie hat alle bedeutenden technischen Indikatoren hinter sich lassen können. Der GD200 wurde wie der GD100, der GD90 oder die kürzerfristigen GD20 und GD38 deutlich überwunden. Das Momentum stimmt in verschiedenen zeitlichen Dimensionen ebenso wie die Relative Stärke. Der Vorsprung auf einen Trendwechsel beläuft sich inzwischen teils auf annähernd 50 %. Stimmen also die Vergleichsergebnisse auch am 6. September noch, dann ist einiges zu erwarten, so die Meinung der Techniker.