Liebe Leser,
die Börsen sind noch immer in sehr guter Verfassung. Langsam aber wird es offenbar schwieriger, kostengünstige Aktien zu finden. Uns erreichen immer wieder Fragen. Nun hat eine Liste besonders günstiger Aktien auf sich aufmerksam gemacht. Wir sehen uns den günstigsten Wert an: Schaeffler – die Vorzugsaktie.
Kaum Bewegung
Noch sehen wir bei der Aktie aktuell kaum Bewegung. Unter dem Strich ist der Titel in den zurückliegenden fünf Tagen um gerade einmal -0,5 % nach unten gerutscht. Der Automobil-Zulieferer konnte auch in den vergangenen drei Monaten kaum von sich reden machen. Die Notierungen schwanken letztlich zwischen 7,25 und 8 Euro. Die Euphorie für einige Analysten ist in diesem Fall kaum zu verstehen. Es lohnt sich ein genauerer Blick auf den Titel.
- Das Unternehmen hat ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KV) von nur 1,65. Dies ist ein vergleichsweise günstiger Wert, der sich ggf. auch in Kursgewinne übersetzen kann, nehmen zumindest die Analysten an.
- Die Aktie hat bezogen auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sogar noch überraschendere Niedrigwerte. Schaeffler Vz. notieren bei weniger als 6. Dies wäre fast schon ein Warnsignal, das allerdings bei dem bekannten Hersteller hier ausgeschlossen werden kann.
- Ein Umstand, der sogleich ins Auge fällt: Für das laufende Jahr erwarten die Börsen in etwa eine Dividendenrendite in Höhe von 6,2 %. Das ist weit überdurchschnittlich und sollte weitere Kursgewinne für das Unternehmen ermöglichen, so die Meinung von Dividendenjägern.
Insgesamt sind daher einige positive Vorzeichen für das Unternehmen zu verorten. Doch der Trend ist schlicht zu schwach. So sehen es auch die Analysten der Charttechnik. Derzeit wäre ein Aufwärtstrend mit weiteren Gewinnen erst dann nachhaltig zu erwarten, wenn die Marke von 8 Euro überwunden ist. Bis dahin fehlen noch etwa 10 %. Diese Geduld müssen Investoren – diesem Ansatz nach – offenbar noch aufbringen.
Zudem ist auch das technische Bild nicht absolut ideal. Die Aktie allerdings notiert knapp über dem GD200, der bei 7,19 Euro verläuft. Damit ist der Wert langfristig tatsächlich noch im Hausse-Modus – wenn auch nur knapp. Ein Durchstarten scheint immerhin möglich:
- Das Momentum ist kurzfristig noch neutral, langfristig betrachtet aber weiterhin positiv.
- Die Relative Stärke nach Levy zeigt kurzfristig gleichfalls einen neutralen Trend auf – ist aber langfristig knapp positiv. Auch dies gilt durchaus als ermutigendes Zeichen.
- Die GDs über 38, 90 und 100 Tage sind bald schon wieder erreichbar und verlaufen bei etwa 7,50 Euro (im Durchschnitt).
Eine Überraschung scheint aus technischer Sicht bei dem günstigen Dividendenwert daher möglich, so die Analysten. Dies hat der Markt bis dato nicht eingepreist.