Liebe Leser,
die EZB hat wie erwartet heute darüber befunden, dass die Zinsen in der Euro-Zone auf sehr niedrigem Niveau verharren. Staaten können sich zu Negativzinsen Geld „leihen“ – das tatsächlich neu gedruckt wird. Es gibt nicht viele Sparer, die davon profitieren. Doch Sie können dabei sein – als Aktionär…
Die Zinskrise – nicht an den Börsen
Wir nennen zahlreiche Unternehmen dabei Zinskrisengewinner. Dies betrifft sowohl die Unternehmen selbst wie auch die Aktien, die Anteile an den Unternehmen darstellen. Warum?
Die Zinsen sind zum einen schlicht Kosten für die Unternehmen. Wenn sich Unternehmen Geld leihen möchten, ob von der Bank oder auf den Anleihemärkten, sind niedrige Zinsen jetzt eine Gelegenheit, um sich günstig zu verschulden. Das bedeutet für Sie, dass unter anderem alle Unternehmen profitieren, die viel Fremdkapital benötigen und dies auch bekommen.
Auf der anderen Seite sind die Börsen deshalb dankbar, weil damit mehr Geld erzeugt wird, als zuvor existierte – und dieses Geld entweder direkt oder indirekt nach dem Verlassen der Realwirtschaft irgendwo landen muss. Entweder es wird direkt reinvestiert in weitere Unternehmen oder es fließt auf Sparkonten – und in den Finanzmarkt.
Aktien profitieren ersichtlich von der Geldmenge, die bei weitem schneller steigt als die Produktivität der Wirtschaft. Demnach profitiert von der aktuellen Entscheidung nicht nur ein Unternehmen, sondern eine ganze Klasse von Unternehmen mit deren Aktien.
Die Liste der verschuldeten Unternehmen, die dennoch und gerade gute Aussichten haben…
Wir können für einzelne Aktien an dieser Stelle keine Garantien aussprechen. Dennoch eröffnen sich durch die Zinssituation für einige der Unternehmen großartige Chancen.
- United Parcel hat einen Verschuldungsgrad von mehr als 80 %. Dennoch ist hier ein Aufwärtstrend denkbar.
- Oracle als Software-Entwickler ist auch hoch verschuldet, wenngleich mit „nur“ 24 %. Die Aussichten sind für dieses wie auch für andere Unternehmen der EDV-Branche positiv.
- Zudem haben zahlreiche Banken einen vergleichsweise hohen Verschuldungsgrad und sind in dieser Hinsicht recht interessant, solange die niedrigen Zinsen herrschen. Allerdings ist bei Banken auf der anderen Seite auf diese Weise auch die Gewinnsituation eingeschränkt, sodass es sich lohnen würde, die Unternehmen in den kommenden Tagen weiter zu untersuchen. Die entsprechenden Titel lauten etwa Julius Bär, Morgan Stanley oder auch die Bank of America. Die Banken sind derzeit auch bei niedrigen Zinsen in einer deutlich besseren Verfassung als zahlreiche deutsche oder europäische Häuser.
Schließlich sind auch Unternehmen interessant, die indirekt von einer höheren Kreditbasis bei Haushalten profitieren – so etwa der Heimwerkermarkt Home Depot aus den USA. In den kommenden Tagen werden wir einige Chancen untersuchen.