der Titel des Tages wird aus der Impfstoff-Branche stammen. Gestern ist in den USA durch die dortige Gesundheitsbehörde FDA der Impfstoff gegen das Corona-Virus für den Hersteller BioNTech / Pfizer zugelassen worden – diesmal endgültig. Die Börsen reagierten mit einem Kursfeuerwerk. Am heutigen Dienstag ging es zunächt etwas langsamer weiter nach oben. Dann kam es sogar zu Gewinnmitnahmen. Aber die Zulassung wird der gesamten mRNA-Technologie-Branche helfen.
Nebenwirkungen plötzlich nicht mehr bedeutend?
Zuletzt waren die mRNA-Impfstoffe, auch von der Firma Moderna, wegen möglicher Nebenwirkungen doch noch einmal in Verruf geraten. Dies hatte Folgen: Die Börsen haben die Aktien der Impfstoffkandidaten nach unten geschickt, jedenfalls kurzfristig.
Die endgültige Zulassung durch die FDA ist allerdings ein Meilenstein in der Geschichte der mRNA-Technologie-Unternehmen. Denn damit ist die Diskussion um mögliche Nebenwirkungen erst einmal beendet.
Der Weg zur dritten Booster-Impfung in den USA ist nun zumindest für BioNTech und Pfizer frei. Die USA aber sind zwar der wohl aktuell größte Markt, bezogen auf ein Land jedenfalls. Aber sie sind Vorreiter für zahlreiche Regionen, in denen gleichfalls die jeweils dritte Impfung anstehen kann. Im Grunde sind für Unternehmen wie BioNTech, Pfizer, später auch für Moderna, wohl nur noch die Produktionskapazitäten der limitierende Faktor.
BioNTech: Rallye läuft
Für BioNTech läuft die Rallye jedenfalls bereits bestens an. Das Unternehmen konnte in den vergangenen fünf Tagen einen Aufschlag in Höhe von 11,6 % realisieren. Innerhalb von vier Wochen ging es bereits um 35,6 % aufwärts. Innerhalb von drei Monaten konnte der Kurs sich sogar verdoppeln: Die Aktie legte um 102 % zu. Damit liegt die Börse wahrscheinlich sehr gut.
Denn die Zahlen sind beeindruckend und vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklung wahrscheinlich noch zu niedrig geschätzt. Die Umsätze werden aktuell für 2021 auf 16,873 Milliarden Euro geschätzt. Das Nettoergebnis soll sich auf etwa 8,88 Milliarden Euro belaufen. Das wiederum entspricht rechnerisch einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) in Höhe von 9,2. Die Umsätze für das nächste Jahr werden derzeit bei 17,78 Milliarden Euro taxiert. Das Nettoergebnis steigt demnach auf 9,9 Milliarden Euro. Insgesamt gilt auch hier, dass das Unternehmen ein KGV von 8,3 erwarten darf. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) ist mit etwa 4,2 für das laufende Jahr auch noch sehr moderat.
Mit anderen Worten: Zumindest für BioNTech lässt sich feststellen, dass das Unternehmen nicht überbewertet zu sein scheint. Die jüngsten Nachrichten aus den USA mit der Zulassung lassen vermuten, dass die Aktie sogar moderat bewertet ist. Der Aufwärtstrend zeigt sich darin, dass alle bedeutenden Parameter wie der GD200 oder der GD100 und auch das Momentum und die Relative Stärke nach oben weisen.