Titel des Tages – CureVac: Gegen alle Logik ein Hammer

Liebe Leser,

es geht wieder los – ein Impfstoffwert ist durch die Decke gegangen. In diesem Fall ist es das Unternehmen CureVac. Dieses hat am heutigen Montag einen Aufschlag in Höhe von fast 9 % geschafft. Derweil verliert die Konkurrenz teils an Boden. BioNTech hat nach massiven Verlusten in den vergangenen Tagen am Montag wieder etwas aufgesattelt. Allerdings ist CureVac deutlich stärker. Moderna gab sogar etwas nach.

Was ist der Impuls?

CureVac jedenfalls hat mit teils sogar mehr als 10 % sogar überraschend stark abgeschnitten. Das Unternehmen konnte bis dato noch keinen funktionierenden Impfstoff gegen das Corona-Virus präsentieren. Nun scheint sich der Wind zu drehen, so der Eindruck. Passend zum Mittag gab es einen erheblichen Wirbel – es gab „vielversprechende Daten zum Corona-Impfstoff“.

Das Unternehmen hat seinen ursprünglichen Impfstoff nun einer Revision unterzogen und einen Impfstoffkandidaten der zweiten Generation präsentiert. Dieser wird als „CV2CoV“ präsentiert und soll eine bessere Immunantwort bringen sowie damit auch eine erhöhte Schutzwirkung versprechen.

Die Studie, auf die sich diese Aussagen beziehen, gilt allerdings als sogenannte präklinische Untersuchung und wurde hier – wie in solchen Fällen üblich – an „nichtmenschlichen Primaten“ vollzogen. Die Aussage zur besseren Immunantwort und Schutzwirkung allerdings würde sowohl für den ursprünglichen Virusstamm gelten wie auch für die nachfolgenden Varianten mit den Bezeichnungen Beta, Delta oder auch Lambda.

Die Wirksamkeit bei der ersten Generation umfasst(e) lediglich 47 % gegen Erkrankungen in den verschiedenen Dimensionen (von leicht bis zu sehr schwer).

Die Börse reagierte nun mit dem genannten erheblichen Aufschlag. Zu bedenken ist zunächst, dass die aktuellen Zuschläge auf Vordaten beruhen. Es wird erfahrungsgemäß noch längere Zeit dauern, bis überhaupt die relevanteren Daten aus Studien mit kleinen und dann großen menschlichen Personengruppen vorliegen. Insofern ist hier davon auszugehen, dass die Börsen reaktiv sehr stark und möglicherweise übertrieben stark reagiert haben.

Das Unternehmen selbst arbeitet noch nicht definitiv profitabel, hat aber bereits eine Marktkapitalisierung von 9,285 Milliarden Euro erreicht. Die Hoffnung auf einen glücklichen Lucky Shot scheint hier die Märkte vorangetrieben zu haben. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr nach den heutigen Daten des Konzerns selbst eine Cash-Position in Höhe von 1,36 Milliarden Euro erreicht. Nun könne die Infrastruktur mit Blick auch auf andere Programme, etwa der Onkologie, ausgebaut werden. Auch werde das Portfolio um weitere Forschungen und Produkte im Bereich der Infektionskrankheiten erweitert.

Der Umsatz belief sich im dritten Quartal auf 22,4 Millionen Euro und insgesamt 32,4 Millionen Euro für das erste Halbjahr. Damit ist im Halbjahr ein Rückgang von 14 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 zu vermerken. Verluste seien auf einen Einmaleffekt im zweiten Quartal zurückzuführen. Insgesamt wurden 263,7 Millionen Euro Verlust in den ersten sechs Monaten erzielt. Dies sind 237,3 Millionen Euro mehr Verlust als 2020 im ersten Halbjahr.

Vieles hängt trotz des massiven Kursanstiegs, der ein Hammer ist, an der Impfstoffentwicklung.

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