Liebe Leser,
was ist da los, könnten Sie beim Blick auf die Aktie von CureVac zu Recht fragen. Das Unternehmen aus Tübingen hat die Welt mit einer enttäuschenden Nachricht zum Corona-Impfstoff belastet. Der Kurs brach daraufhin um 45 % ein. Am heutigen Freitag geht es wieder bergauf. Die Aktie gewann zumindest 17 %. Sollten Sie wieder investieren?
Wie weit kann es gehen?
Die große Frage, die gestern einige Analysten stellten, richtet sich darauf, dass die Aktie noch weiter sinken kann. Das ist nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig. Denn der Titel ist nicht ganz so schlecht, wie es in den Medien dargestellt wurde.
Der Impfstoff konnte nur einen Wirkungsgrad von 47 % gegen das Corona-Virus vermelden, so hieß es am Donnerstag. Die Wahrheit dahinter ist aber auch, dass CureVac damit deutlich besser abschneidet, als es den Anschein hat. Denn die Studie wurde an Probanden durchgeführt, die durchgehend inzwischen Kontakt zu Virus-Mutanten haben könnten. Die Varianten sind so vielzählig, dass ein Vergleich mit anderen Impfstoffen kaum möglich scheint.
Jene waren in der Frühphase der Pandemie getestet worden, noch dazu in einer Zeit, in der nur das sogenannte Alpha-Virus sequentiert worden ist. Damit ist die Situation für die früheren Impfstoffe wie etwa BioNTech deutlich besser gewesen. Die Ergebnisse sind kaum miteinander zu vergleichen.
Zudem aber hat CureVac ohnehin angekündigt, dass die Testserie noch nicht beendet ist. Die endgültigen Ergebnisse stehen noch aus. Schließlich wird man eine nächste Generation der mRNA-Impfstoffe bauen. All dies gibt Anlass zur Hoffnung – aus Sicht einiger Analysten-, dass die Story von CureVac gar nicht so beendet ist, wie es vielleicht schien.
Vielmehr ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem der Wert noch recht günstig ist. Zugegeben: Die Trendindikatoren zeigen durchgehend nun einen fallenden Kurs an. Die gleitenden Durchschnittskurse sind nach unten durchbrochen worden, weil der Titel so stark zusammen geschrumpft war.
Allerdings ist charttechnisch bei etwa 50 Dollar eine Unterstützung gefunden worden. Ausgehend davon kann es für die Aktie bedingt durch den Freitagsverlauf wieder aufwärts gehen. Sicherlich wird es nach dem brisanten Fall im doppelten Wortsinn keine neue Erholung bis zu 100 Dollar geben. Dennoch kann der Titel recht schnell seine Erholung antreten. Die Hürden auf dem Weg nach oben sind vergleichsweise gering.
Erste Großinvestoren wie Bill Gates oder Dietmar Hopp wollen an den Aktienpaketen offenbar auch festhalten. Möglicherweise ist der erste Absturz zu rasant ausgefallen, wenn die Nachrichtenlage sich durch die nächsten Ergebnisse wieder deutlich verbessern kann.