Liebe Leser,
die Entwicklung der Impfstoffe gegen das Corona-Virus geht derzeit etwas zäher voran als vielleicht gedacht oder erhofft. Nun hat CureVac neue Rückschläge erlitten. Jens Spahn, Gesundheitsminister in Deutschland, zeigte sich Medienberichten nach „enttäuscht“. Das rückt wiederum die Konkurrenz in den Vordergrund. Der wohl größte Lieferant im Weltmaßstab bleibt AstraZeneca. Die Aktie profitiert von den jüngsten Diskussionen.
AstraZeneca: Viel besser als gedacht
Die Wirksamkeit des Impfstoffs stand zwischenzeitlich in Deutschland kurz in Frage. Auch in anderen Ländern gab es Zweifel. Diese allerdings waren praktisch unbegründet, wie sich letztlich über die Datenlage in der gesamten Welt zeigt. Das Negativ-Image, das ohnehin weitgehend nur in Teilen Europas vorherrschte – und in Großbritannien überhaupt nicht -, ist verschwunden.
Das Unternehmen bietet ohnehin einiges.
Unabhängig von den Diskussionen um Corona-Impfstoffe und Co. sind die Aussichten recht gut. AstraZeneca gilt als weltweit sehr starkes Pharmazieunternehmen, das ohnehin in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Medikamenten sehr stark ist. Demnach ist es auch nicht verwunderlich, dass der Wert als „stark unterbewertet“ gilt – die Marktstellung spiegelt sich im Aktienkurs nicht wider.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) wird langfristig bei etwa 14 bis 15 erwartet. Dies ist verglichen mit den langfristigen Wachstumschancen sogar recht wenig. Das Unternehmen soll den Erwartungen lang zumindest bis zum Jahr 2023 ein Gewinnwachstum von 19 % jährlich schaffen. Die Dividendenrendite wird sich – je nach Jahresverlauf – bei etwa 3 % einstellen. Das ist deutlich mehr als das, was die Konkurrenz von BioNTech und Co. bieten könnte.
Schon deshalb sind die aktuellen Kursentwicklungen mit Notierungen von fast 100 nachvollziehbar. Doch auch technische Analysten sehen immer deutlicher einen Aufwärtstrend vor sich. Die Aktie habe nun alle technischen Indikatoren überwunden. Dies ist etwa der GD200, der bei 90,19 verläuft und die langfristige Trendentwicklung einordnet. Der Vorsprung auf einen Wechsel in den Abwärtstrend beläuft sich demnach auf mehr als 8 %.
Der GD100 bei 86,69 Euro ist sogar deutlich stärker überwunden. Die Kurse sollten sich langfristig demnach nach oben und damit auch über 100 Euro orientieren.
Das Bild wird abgerundet durch technische Analysten, die sich auf Kennzahlen nach dem Momentum – in verschiedenen zeitlichen Dimensionen – und der relativen Stärke berufen. Auch dabei sind die Notierungen in verschiedenen zeitlichen Dimensionen im klaren Aufwärtstrend.
AstraZeneca könnte also von den aktuellen Diskussionen um CureVac nicht nur kurzfristig profitieren, sondern sich auch langfristig als besonders stark und solide erweisen. Dies zeigen die verschiedenen Signale, die allesamt auf steigende Kurse verweisen. Brisant wird die Entwicklung, wenn 100 Euro geknackt worden sind.