ThyssenKrupp: Überraschend erfolgreiche Wasserstoff-Initiative

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  • Beitrag veröffentlicht:22. Juni 2023
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Liebe Leserinnen und Leser,

in den letzten Tagen zeigte sich ThyssenKrupp etwas schwächer als erwartet. Die Aktie befindet sich aktuell in einer leichten Seitwärtsbewegung. Trotz eines Verlusts von mehr als 8% innerhalb einer Woche gibt es jedoch gute Nachrichten für das Unternehmen.

ThyssenKrupp: Nucera plant Börsengang

Nach jüngsten Meldungen wird die Wasserstoff-Tochter Nucera Anfang Juli an die Börse gehen. Dies kam überraschend, da niemand damit gerechnet hatte vor einigen Wochen. ThyssenKrupp hält zwei Drittel des Unternehmens und hat einen vergleichsweise niedrigen Wert für die Beteiligung an Nucera in den Büchern verzeichnet.

Wenn die Aktien auf den Markt kommen, dürfte dies für ThyssenKrupp sehr positive Auswirkungen haben, weil somit verborgene Schätze der Bilanz gehoben werden können. Wie viel Geld dabei herauskommt, hängt vom Marktwert ab – dieser bestimmt nämlich auch den Preis der nicht verkauften Aktien.

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Für Nucera werden beachtliche Werte geschätzt; das Unternehmen könnte bis zu 3,5 Milliarden Euro einbringen. Zuvor ging man von einer Bewertung zwischen 2 und 2,5 Milliarden Euro aus. Selbst wenn der korrekte Marktwert bei 3,5 Milliarden Euro liegt, bleibt ThyssenKrupp engagiert – allerdings würden dann etwa 500 Millionen Euro mehr verbucht als bisher angenommen.

Nucera liefert, ThyssenKrupp profitiert

Da ThyssenKrupp an Nucera beteiligt ist, werden auch Aufträge der Wasserstoff-Tochter den Stahlkonzern beeinflussen. Aktuell hat Nucera einen Auftrag aus den USA erhalten – es sollen dreistellige MW-Elektrolyseure produziert werden. Auch wenn monetäre Effekte noch nicht abgebildet sind und keine genauen Zahlen von Nucera veröffentlicht wurden, ergeben sich neue Perspektiven für beide Unternehmen.

ThyssenKrupps Engagement in einem profitablen Unternehmen wie Nucera könnte dieses Jahr bereits interessant sein. Ob Anleger jedoch das volle Potenzial des Unternehmens erkennen?

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Basiert man dies auf aktuellen Gewinnschätzungen – ohne Berücksichtigung eines Börsengangs – liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei etwa 17,9. Für ein wachsendes Unternehmen wie ThyssenKrupp ist das keine hohe Bewertung und es gibt Verbesserungspotenzial.

Im nächsten Jahr wird erwartet, dass ThyssenKrupp seine Gewinne steigern kann; dies führt zu einem niedrigeren KGV von 7,8 für das kommende Jahr. Analysten sehen darin großes Potenzial.

Unterbewerteter Umsatz

Derzeit beträgt der Marktwert von ThyssenKrupp ungefähr 4,3 Milliarden Euro und der rentable geschätzte Umsatz liegt bei 38,2 Milliarden Euro. Dies entspricht einem sehr niedrigen Kurs-Umsatz-Verhältnis von weniger als 0,2. Die Aktie könnte aufgrund der Zyklik des Stahlkonzerns unterbewertet sein.

Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen weist die ThyssenKrupp-Aktie aus rein ökonomischer Sicht erhebliche Möglichkeiten auf.

  • Der Börsengang von Nucera ist beschlossen und positiv für das Unternehmen.
  • Für 2023 sind Gewinne zu erwarten; bis 2024 soll das KGV auf 7,8 sinken. Damit erscheint die Aktie langfristig vergleichsweise niedrig bewertet – vorausgesetzt, die Wirtschaft verläuft in geordneten Bahnen.

Analysten setzen ein hohes Kursziel für ThyssenKrupp an: im Durchschnitt bei etwa 9,53 Euro laut Marketscreener. Das entspricht fast einem Potenzial von 40% ausgehend vom aktuellen Kursniveau – überraschend für einen etablierten Konzern wie diesen.

Mit dem bevorstehenden Börsengang von Nucera könnten die Schätzungen sogar noch angepasst werden. In jedem Fall hat dies positive Auswirkungen auf ThyssenKrupps Bilanzsituation.

Die aktuelle Seitwärtsbewegung der Aktie hat sich zwar um den Wert von etwa 7 Euro stabilisiert, aber Chartanalysten sehen weiterhin Potential nach oben: eine Hürde liegt bei ungefähr zwischen 7,60 und 7,75 Euro. Ein möglicher Aufwärtstrendwechsel scheint mit dem baldigen Börsengang von Nucera greifbar nahe.

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