Laut der neuesten Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat die Teilzeitquote in Deutschland den höchsten Stand aller Zeiten erreicht. Im dritten Quartal 2023 stieg sie um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 39,2 Prozent an.
Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs “Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen”, bestätigte diesen Rekordwert. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten erhöhte sich dabei signifikant um 1,6 Prozent.
Dennoch konnte auch ein Anstieg in der Vollzeitarbeit verzeichnet werden, jedoch mit einem deutlich geringeren Zuwachs von nur 0,3 Prozent. Insbesondere Branchen mit hohem Anteil an Teilzeitarbeit wie die Gastronomie oder der Bildungssektor trugen zu diesem Trend bei.
Auch die Nebentätigkeiten haben weiter zugelegt: im dritten Quartal 2023 waren etwa 4,47 Millionen Beschäftigte auch nebenberuflich aktiv – ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Dadurch liegt die Anzahl der Mehrfachbeschäftigten nun rund 410000 über dem Niveau vor Krisenzeiten – aktuell geht ungefähr jeder zehnte Arbeitnehmer einer weiteren bezahlten Tätigkeit nach.
Insgesamt blieb das Arbeitsvolumen nahezu unverändert bei etwa 15,76 Milliarden Stunden und damit etwas unter dem Niveau vor Corona. Weber erklärt diesen Sachverhalt durch den Wirtschaftsabschwung: “Die Beschäftigung steigt kaum noch, es gibt wieder etwas mehr Kurzarbeit sowie weniger Überstunden und Einzahlungen auf die Arbeitszeitkonten.” Die durchschnittliche Arbeitszeit pro erwerbstätiger Person verringerte sich leicht um 0,7 Prozent auf 342,3 Stunden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zahl der Erwerbstätigen im dritten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,7 Prozent gestiegen ist und bei etwa 46,04 Millionen Personen lag.