Liebe Leser,
der TecDax ist derzeit wieder allen anderen Indizes – in Deutschland – voraus. Die kleine Erholung, die zum Wochenbeginn einsetzte, belegt, wie stark Nebenwerte im Vergleich zu allen anderen Indizes sein können. Der TecDax steht dafür beispielhaft.
Erstklassige Auswahl
Dabei bieten die Werte eine erstklassige Auswahl. Wirtschaftlich ist die Situation in Deutschland kaum zu beurteilen. Denn in den USA wurde bekannt, dass Ende Oktober zahlreiche Hilfsprogramme auslaufen werden, die kleine und mittlere Betriebe unterstützen sollen. Dies trifft auch Deutschland, insofern die USA für etwa 25 % des gesamten Wirtschaftsvolumens weltweit verantwortlich sind.
Da US-Konsumenten ungefähr 66 % des gesamten Wirtschaftslebens in den USA ausmachen, kommt es darauf an, dass nicht allzu viele Menschen jetzt zusätzlich ihren Arbeitsplatz und damit ihre Einkommensquelle verlieren werden.
Genau dies kann aber passieren. Der Gegenwind ist zunächst enorm. In den USA sind 50 % aller Arbeitenden in den Klein- und Mittelbetrieben beschäftigt. Die wiederum machen ungefähr 97,5 % aller Unternehmen überhaupt in den USA aus. Deshalb ist es ein Alarmzeichen, wenn und dass die staatlichen Hilfen demnächst auslaufen werden.
Ob es neue gibt? Daran hängt die Zukunft dieser Unternehmen und auch der Weltwirtschaft. Also: Wie die mittlere Zukunft in den USA aussieht und damit auch in der Wirtschaft Deutschlands, weiß derzeit niemand. Deshalb ist Trend-Investing die richtige Wahl:
Sie setzen nicht darauf zu wissen, welche wirtschaftlichen Perspektiven sich in den kommenden Wochen und Monaten einstellen werden. Vielmehr müssen Sie darauf setzen zu wissen, welche Trends derzeit an den Börsen gespielt werden. „The trend is your friend“ zählt gerade beim TecDax.
Dies habe ich kürzlich erst für die SDax-Unternehmen an dieser Stelle vorgeführt.
TecDax: Dieser Trend – gemessen am GD200 – stimmt
Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung
Hier sehen Sie, warum die Ausrichtung am GD200 wichtig ist. Der Kurs ist immer dann im Aufwärtstrend, wenn die Notierungen über ihrer 200-Tage-Linie verlaufen. Dann ist zumindest die Chance darauf groß, dass die Kurse dann auch weiter nach oben ziehen. Die Analyse hat sich in den vergangenen Jahren stets bewährt.
Auch deshalb konnten Trend-Investoren in den vergangenen gut 17 Jahren einen Anstieg von weniger als 500 Punkten auf nunmehr über 3.100 erleben. Der Kurs hat sich demnach etwa ver-7-facht. Das heißt, Investoren konnten aus 1.000 Euro Kapitaleinsatz ungefähr 7.000 Euro machen. Dies entspricht einer jährlichen Rendite von 12,2 %.
Ist dies enttäuschend wenig? Keineswegs. Der Dax gewinnt – in diesem Zeitabschnitt übrigens noch nicht einmal das – etwa 8 % jährlich. Der TecDax wird durch den Zins- und Zinseszinseffekt das Vermögen in wenigen Jahren immer schneller vervielfachen als der Dax. Der TecDax ist dem Dax langfristig um mehr als 100 % überlegen.
Dabei ist es wichtig, das einfache Anlageprinzip des Trend-Investings zu beachten. Wer sich daran hielt, verpasste zumindest die Aufwärtsphasen nicht. Was mit dem gesamten Index funktioniert, muss folglich auch mit einzelnen Unternehmen funktioneren.
Sehen Sie sich das wichtigste Ranking an.
Hier stelle ich nicht nur auf den GD200-Trend ab, sondern auf das 1-Jahres-Momentum: Die Frage, welche Aktie in den zurückliegenden 12 Monaten am stärksten war bis hin zur schlechtesten Aktie. Sie können sich an der Auswahl orientieren.
Die stärksten Aktien
- Die stärkste Aktie war Sartorius mit einem Gewinn von 135 %. DasKursGewinn-Verhältnis ist mit 110 besonders hoch – die Aktie ist zu teuer. Wirklich? Der Trend stimmt, das Momentum ist optimal. Sie können investieren.
- Die nächste Aktie ist die von Bechtle. Bechtle hat in einem Jahr eine Performance und damit hier ein Momentum in Höhe von 100 % geschafft. Die Aktie ist wesentlich günstiger als die Sartorius. Ist sie damit besser? Eher nicht. Das Unternehmen hat den schwächeren Trend. Dennoch ist die Aktie herausragend stark.
- Die Nummer drei im Bunde ist die LPKF Laser. Das Unternehmen hat eine Jahresperformance von immerhin 94 % hingelegt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist mit 75 sehr hoch. Die Aktie ist teuer. Dennoch ist das Momentum überragend stark. Sie können an sich investieren. Charttechnisch stimmt die Trendrichtung gleichfalls.
- Die Nummer vier im Bunde ist die Drägerwerk. Das Unternehmen schaffte immerhin 72 % in einem Jahr. Dabei ist der Wert mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7,4 besonders günstig! Charttechnisch betrachtet ist der Trend wiederum etwas kleiner. Dennoch: Das Momentum stimmt – und die wirtschaftliche Bewertung gleichfalls.
Sehen wir uns diesen Wert daher im Chart an. Hier sehen Sie, dass der Wert immer noch eine Investition wert sein kann.
Stark: Drägerwerk AG- im Trend und wirtschaftlich stark, ISIN: DE0005550636
Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung
Bei dieser Aktie sehen Sie, dass der Wert im Chartbild kurz vor dem Ausbruch über die Marke von 80 Euro steht. Charttechniker sprechen von einer Dreiecksformation, die durchaus eine größere Bedeutung hat. Drägerwerk ist nach unten sehr gut abgesichert. Die Aktie wird bei etwa 67 / 68 Euro gut gestützt und hat sich in den vergangenen Handelssitzungen ansprechend erholt. Damit dürfte der Wert gute Chancen auf einen weiteren Ausbruch haben.
Die Aktie ist auch bei einer genaueren technischen Analyse noch immer recht stark. Sehen Sie selbst:
Der GD38 als kurzfristige Trend-Indikation verläuft bei 71,80 Euro. Dieser Indikator ist noch immer überwunden.
Der GD100 ist bei 74,40 Euro angesetzt. Damit ist die Aktie auch mittelfristig betrachtet, wenn auch knapp, noch immer im Aufwärtstrend.
Der GD200 verläuft in Höhe von 69,53 Euro. Aus dieser Perspektive betrachtet ist die Aktie auch langfristig noch immer im Hausse-Modus.
Und auch die Kennzahlen nach dem Momentum und nach der relativen Stärke nach Levy sind hier für die Trendanalyse entscheidend. Schließlich hat die Aktie das Momentum sowohl kurz- wie auch mittelfristig zu seinen Gunsten gedreht bzw. steht kurzfristig zumindest direkt an der Grenze. Die relative Stärke ist sogar eindeutiger kurz- und langfristig nach oben gedreht. Insofern ist der Wert in jeder Weise in guter Verfassung:
Wirtschaftlich,
technisch und
charttechnisch. Die Aktie ist eine Empfehlung.
Weitere starke Werte
Setzen wir die oben genannte Liste fort. Diese Aktien sind gleichfalls mit einem starken Momentum ausgestattet:
- TeamViewer AG hat in einem Jahr ein Plus von 67,5 % geschafft. Die Aktie ist bei einem KGV von 76 teuer, aber im Trend.
- Software AG gilt als einer der Favoriten mit einem Plus von 62 %. Damit ist die Aktie auch im Trend – gerade mit Bezug auf die jüngsten 6 bis 7 Monate.
- Infineon ist ähnlich stark, ist allerdings mit einem KGV von 70 in Bezug auf ein alteingesessenes Unternehmen schon wieder relativ teuer.
- Qiagen: + 56,5 %
- Compugroup: + 45 % und charttechnisch im Aufwärtstrend
- Nemetscheck: + 45 % und charttechnisch im leichten Aufwärtstrend
- Pfeiffer Vaccum: + 38 % und charttechnisch relativ deutlich im Aufwärtstrend
- Schließlich auch die „Varta“. Das Unternehmen zählt zu den vielversprechendsten Aktien, die derzeit am Markt sind. Die Aktie konnte in den zurückliegenden 12 Monaten gleich 31 % aufsatteln. Charttechnisch betrachtet ist der Wert seit mehr als 7 Monaten im klaren Aufwärtstrend. Hier gibt es vergleichsweise wenig Bedenken.
Solche Werte hält der TecDax bereit. Wenn die Trends nicht täuschen, sollte es in den kommenden drei Monaten, die zyklisch ohnehin besser sind, weiter aufwärts gehen. Wer sicher gehen möchte, kann mit Stop-Loss-Limits arbeiten, die etwa 15 % unter den aktuellen Notierungen anzusiedeln sind.
Zudem bietet es sich an, zur Absicherung auch einen ETF auf den TecDax oder auf den kleineren SDax zu kaufen. Dies sind Nebenwerte-Gesamtkörbe, die mit einer jährlichen Gebühr von weniger als 0,5 % wegen der Streuung eine hohe Sicherheit und volle Teilhabe an der Entwicklung der Aktienkurse versprechen.
Ich wünsche Ihnen dabei guten Erfolg.