Stürzt die Börse in sich zusammen? Putin-Zusammenbruch!

Liebe Leser,

die Bilder aus der Ukraine sind für uns alle verstörend. Es herrscht Krieg im Osten Europas und eine Verhandlungslösung scheint in weiter Ferne. Dies wiederum sollte Sie nicht davon abhalten, die Situation an den Wirtschafts- und Finanzmärkten für sich vernünftig einzuschätzen. Zuletzt ging es massiv bergab, wobei ein Crash an den Börsen noch nicht zustande gekommen ist. Wie geht es weiter an den Finanzmärkten?

Angst überall sichtbar

Die Angst jedenfalls ist an den verschiedenen Entwicklungen deutlich sichtbar. Sie sehen dies nicht nur beim Dax, der zwischenzeitlich immer mal wieder an die Marke von 14.000 Punkten rückt. Es sieht so aus, als könnte die Kurse auch unter 14.000 sacken – was wiederum ein erheblicher Einschnitt wäre.

Sie sehen dies unter anderem auch an der Krisenwährung Öl. Öl ist der Rohstoff für die Weltwirtschaft schlechthin. Die USA haben derzeit noch immer nicht zu erkennen gegeben, dass sie auf russisches Öl verzichten wollen oder gar werden. Insofern hat sich an der Nachfrage noch nichts geändert. Nur der Preis scheint in die Höhe zu schießen.

Die Kurse für den Ölpreis sind bereits in den vergangenen Wochen massiv gestiegen – und jetzt explodiert der Preis geradezu.

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Ölpreis explodiert: Das klare Signal

Quelle: onvista.de

Die Daten dazu:

In den vergangenen Tagen stieg der Preis um 5,1 %. In einem Monat ging es um 9,75 % nach oben. Innerhalb der vergangenen sechs Monate gewann der Ölpreis sogar 32 % dazu – und in 12 Monaten ging es um satte 50,6 % aufwärts.

Die Tendenz ist eindeutig und zeigt, dass der Ölpreis – hier die Sorte WTI – auf die Marke von 100 Dollar pro Barrel zuläuft. Zuletzt hatte der Ölpreis im Sommer 2014 diese Marke nach oben durchbrochen. Damit sind die Vorzeichen für mehrere Auswirkungen gesteckt.

  • Der Ölpreis beeinflusst zum einen sofort die Stimmung an den Finanzmärkten. Öl ist viel zu wichtig, als dass diese Preisentwicklung an den Einschätzungen der Analysten und Investoren vorbei ginge.
  • Der Ölpreis bremst dann allerdings auch das Wirtschaftswachstum. Hintergrund sind sogenannte Grenzüberlegungen – selbst wenn genügend Öl geliefert wird, scheiden bei steigenden Ölpreisen nach und nach jene Nachfrage aus, die nicht mehr rentabel produzieren würden. Nach und nach also pendelt sich der Markt dann aus, was das Wirtschaftswachstum am Ende tatsächlich beschneiden wird.
  • Die Folgen dürften auch darin bestehen, dass zusätzlich viel spekuliert wird. Wenn sich mit Öl-Spekulationen Geld verdienen lässt, sind die Renditejäger nicht weit entfernt. Typischerweise werden Öllager gefüllt, wo es möglich ist und / oder Wetten genau in diese Richtung abgeschlossen.

Die Situation wird sich in aller Regel also nicht unmittelbar auflösen, sondern auch im guten Fall eines raschen Endes der Kriegssituation erst nach und nach. Vor diesem Hintergrund rechnen Sie mit einem deutlichen Schock der Wirtschaft und mit einer hohen Inflationsrate.

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Es ist zudem ziemlich wahrscheinlich, dass es auch auf anderen Märkten zu vorsichtigen Wetten und möglicherweise eine deutliche Engpasssituation kommt. So gehört Russland – wie auch die Ukraine – zu den größten Weizenproduzenten, die es weltweit gibt. Dies wiederum wird zu Verwerfungen führen, wenn die Sanktionen über einen längeren Zeitraum anhalten.

Die Weizenproduktion oder die Produktion anderer Nahrungsmittel-Grundstoffe wird dann an anderen Enden der Welt forciert werden müssen. Ob dies gelingt, steht in den Sternen. Der Kreis schließt sich, wenn Sie an die dann weiterhin vorhandenen oder neu auftauchenden Logistikprobleme denken.

Das knappe und teure Öl wiederum wird die Preise – wenn aus anderen Teilen der Welt geliefert werden muss – mit hoher Sicherheit in die Höhe treiben. Die Inflation erreicht von daher die Versorgung und damit auch die Supermärkte.

Dies muss und wird alles nicht automatisch passieren, aber tendenziell sichtbar werden. Vor diesem Hintergrund werden auch andere Sektoren zumindest einem Stresstest unterzogen.

Weitere Inflation droht

Steigen die Preise am Ölmarkt und bei Nahrungsmitteln weltweit an, dann ist die Inflation der aktuell ideale Nährboden, um weitere Preissteigerungen auszulösen. Die Preise steigen ohnehin so schnell wie seit Jahrzehnten nicht. Auch deshalb wird fleißig spekuliert werden, was in Kombination mit den Öl- und Nahrungsmittelpreisen eine neue Dynamik entfachen kann.

Dies ist beispielsweise sanktionsbedingt in Russland schon zu sehen. Die dortige Zentralbank hat den Zinssatz immerhin auf deutliche 20 % angehoben. Russland befindet sich in einer Ausnahmesituation. Tendenziell aber droht diese Entwicklung ebenso auch den westlichen Ländern, so etwa der EU und auch Deutschland.

Die Folge: Sie müssen zum einen mehr Geld aufwenden, um Ihren Lebensstandard zu halten – dies ist fast unabdingbar, auch wenn die Inflation etwas eingedämmt werden sollte. Zudem aber müssen Sie damit rechnen, dass die EZB bald reagieren wird und die Zinsen doch nach und nach erhöht.

Sobald die Zinsen anfangen zu steigen, werden die Börsen typischerweise etwas nervöser.

Es dreht sich alles derzeit aus verschiedenen Richtungen in eine ungünstige Richtung: Die Zinsen, die Inflationserwartungen, der Wirtschaftsfaktor Ölpreis und die allgemein steigenden Sorgen. Wenn Sie sich weiterhin schützen wollen, kaufen Sie vor allem Unternehmen, die eine sehr hohe Substanz aufweisen und sich international zweifellos gut an den Märkten behaupten können. Dies sind u.a. die großen US-Konzerne wie Apple oder Amazon.

Autor

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