Liebe Leser,
meistgesuchte Aktie zum Ausklang der Woche war oder ist BioNTech. Das Mainzer Unternehmen musste dabei allerdings einen kleinen Rücksetzer um etwa -0,7 % hinnehmen. Die Notierungen sind mit 154 Euro noch weiterhin recht deutlich in einem kurzfristigen Aufwärtstrend. In den vergangenen vier Wochen ist es für den Wert um mehr als 18 % aufwärts gegangen. Die Aktie konnte dabei immerhin den drohenden Abwärtstrend vermeiden, nachdem die Kurse Anfang Juni auf weniger als 120 Euro nach unten gesunken sind. Jüngst ist die Stimmung auch ohne neue Unternehmensnachrichten wieder besser geworden.
Der Lauterbach-Peak: BioNTech
Der Kurs ist unter anderem deshalb gestiegen, weil weiterhin fleißig die Impfkampagne beschworen wird. Beobachter sprechen teils von einem zwischenzeitlichen Lauterbach-Peak, der nun wieder verstärkt werden könnte. Der Gesundheitsminister empfahl Menschen im Alter von weniger als 60 Jahren, eine vierte Impfung vornehmen zu lassen. Die wäre, so ein Spiegel-Interview, auch kein Grund, um dann nicht später angepasste Impfstoffe gegen das Omicron-Virus zu nehmen. Die, so das Argument des Gesundheitsministers, seien keine 5. Boosterung, sondern eine neue Impfung. Lauterbach setzte sich damit über die neue Empfehlung der EMA auf EU-Ebene und der Stiko hinweg: Die Impfungen würden bis dato nur an Ü 60 – oder gar Ü-70jährige als Empfehlung verabreicht. Dennoch: Lauterbach zeigt sich wegen der steigenden Corona-Fallzahlen besorgt.
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Wenn jetzt hinreichend Impfdosen verabreicht werden, kann im Herbst tatsächlich mit angepassten Omicron-Impfstoffen noch ein neues Geschäft entstehen, meinen Beobachter teils. BioNTech ist deshalb mit den aktuellen Zahlen seriös bewertet. Die Aktie hat ein KGV von weniger als 5. Der Umsatz soll sich in diesem Jahr bei 16 Milliarden Euro wiederfinden. Mit diesem Umsatz im Rücken und neuen Impfstoffen stellt sich auch 2023 stärker dar. Bis dato waren 9 Milliarden Euro Umsatz erwartet worden. Möglicherweise wird der in den kommenden Monaten steigende Absatzausblick auch hier eine Korrektur erlauben. Die Aktie jedenfalls ist deshalb wieder in einen leichten charttechnischen Aufwärtstrend übergegangen. Die Notierungen haben bei 150 Euro zudem eine deutliche Unterstützung aufgebaut. Der GD100 ist überwunden und der GD200 ist zumindest in Reichweite. Die Aktie müsste einen Kurs von 176 Euro erreichen.
Die aktuelle wirtschaftliche, charttechnische und technische Ausgangssituation jedenfalls erlaubt einen entsprechenden Ausblick, wenn die Politik im Westen, also in Deutschland Karl Lauterbach und auf der EU-Ebene die EMA, den Einsatz des Impfstoffs weiter empfiehlt. Schon in wenigen Wochen werden die nächsten Quartalszahlen zeigen, dass die Erwartungen für das laufende Jahr sicherlich nicht unterboten werden. Dies kann im Herbst – bei steigenden Fallzahlen – mittelfristig sogar deutlich bessere Stimmung auslösen, so Beobachter des Mainzer Unternehmens in den vergangenen Wochen.
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