Liebe Leser,
Sie wissen aus den vergangenen Wochen, wie groß die Crash-Gefahr insgesamt ist. Wie wahrscheinlich es also ist, dass die Volkswirtschaften insgesamt – zumindest im Westen – zusammenbrechen. Dies sieht offenbar ein Investor ähnlich, der deshalb seine Aktien verkaufte….
Die Rede ist vom Investor Masayoshi Son. Über den berichtete nun fool.de. Der Bericht war ausgesprochen interessant und lässt tief blicken – der Mann hat immerhin dieser Quelle zufolge Aktien im Wert von 80 Milliarden Dollar verkauft. Wollte er einfach nur Gewinne mitnehmen – oder sieht es „schlimmer“ aus?
Starinvestor mit gutem Timing
Die Geschichte von Masayoshi Son spricht zumindest dafür, dass der Mann weiß, was er macht. In den vergangenen annähernd 40 Jahren hat er die „SoftBank“ gleitet, die wiederum in allen modernen Technologien involviert ist, die wir uns vorstellen können., Son investierte in das Internet-Unternehmen Alibaba, erwarb im ersten Corona-Down die Aktie von Amazon im Umfang von über 1 Milliarde Dollar.
Zudem kaufte er zahlreiche „Krisengewinner“ im Corona-Crash, der tatsächlich ein Corona-Kurz-Crash war. Die Aktien:
- Alphabet
- Adobe
- Microsoft
- Netflix
- Tesla
- NVidia
- Shopify
- PayPal
- Zoom Video
- Spotify
seien nur als Beispiel genannt. Klar ist: In der Krise wird besonders das Online-Geschäft stärker. Wie bekannt wurde, hat Son im dritten Quartal insbesondere die US-Werte offenbar fast durchgehend wieder verkauft. Er rechnete damit, dass „in den nächsten 2 oder 3 Monaten (….) nur jede denkbare Katastrophe über uns hereinbrechen (könne). „Wir bereiten uns nur auf den Ernstfall vor.“
Die Aussage ist offenbar deutlich genug. Denn der Corona-Crash, der jetzt an sich an den Aktienmärkten anstehen könnte, ist noch nicht angekommen.
Rückerinnerung: Lockdown-Crash Nr. 1
Der erste Crash jedenfalls war vergleichsweise mächtig. Oder schnell – im Vergleich zu den meisten anderen Krisen, die jeweils über viele Tage mehr benötigten, um sich zu entfalten.
Der Corona-Crash: So schnell kann – und könnte es gehen….
Quelle: www.institutional-money.com
Wenn es also zu einem Crash an den Aktienmärkten kommt, dann hält die Börse in der Regel sehr viel länger die Luft an, bis es zu einem Minus von 20 % – oder dann mehr kommt. Auch dies sollten wir alle uns vor Augen halten – ein „Crash“ kann sehr viel länger dauern als dies im ersten Corona-Quartal der Fall gewesen ist.
Wenn es beispielsweise „nur“ zu einer deutlich größeren Rezession käme, dient vor allem die Rezession von Anfang der 90er Jahre als Vorbild. Die Rezession hat dazu geführt, das die Aktienmärkte innerhalb von gut 50 und dann wieder 60 Tagen die Marke von 20 % Verlust erreichten.
Vorsicht vor einer „globalen Krise“
Wenn es zu einer „globalen Krise“ kommen sollte – dazu komme ich wiederum gleich -, müssen Sie, wenn die alten Muster stimmen, ungefähr mit einer Abwärtsfahrt über 100 Tage rechnen, bis es endgültig zu einem Crash an den Finanzmärkten kommt (der definiert ist als 20 % Verlust und mehr). Dies war 2008 / 2009 in der Finanzkrise zuletzt der Fall.
Damit sind wir beim entscheidenden Punkt.
Eine Abwärtsfahrt wegen der jüngsten Corona-Beschlüsse ist vergleichsweise unwahrscheinlich. Die Märkte haben dies bereits vorweggenommen und eingepreist. Es kam bis dato zu Teillockdowns, die teils nun ausgebaut werden zu ganzen Lockdowns. Dennoch scheint der Markt nirgends geschockt zu sein.
Das wiederum verhindert nicht, dass es zu einer immensen Bankenkrise kommen wird. Die Banken sind hochverschuldet, wenn ihre Forderungen nicht wieder eingetrieben werden können. Konkret werden die Institute nach Meinung der Europäischen Zentralbank (EZB) – so war es jüngst zu lesen – möglicherweise ein Billionenproblem haben.
Hintergrund sind die enormen Darlehen, die ohnehin ausgereicht worden sind und die möglicherweise nicht zurückgezahlt werden.
Eine sehr schönen Vergleich – im Sinne eines nachvollziehbaren Vergleichs – dazu hat die Unternehmensberatung Roland Berger gezogen. Die hat die Industrien und deren Auswirkungen durch die Krisen 2008 und 2020 (Corona) verglichen., Der Vergleich für die Unternehmen der Finanzindustrie ist wenig gelungen. Hier heißt es, dass durch die Rahmenbedingungen wie die niedrigen Zinsen das Virus und deren Folgen das Potenzial haben, den Sektor noch stärker „anzustecken“ als in der Finanzkrise.
Unternehmensberater: Finanzindustrie in der Corona-Krise gefährdet
Quelle: www.rolandberger.com
Die Information ist korekt. Die Risiken dürften für den Bankensektor enorm steigen. Denn die Unternehmen und sonstigen Darlehensnehmer, die für Probleme infrage kämen, haben teils noch gar keine Insolvenz anmelden müssen. Die Insolvenzwelle wird durch Deutschland rollen (beispielsweise), wenn die Unternehmen dazu rechtlich verpflichtet sind. Vorab werden die Karten noch nicht aufgedeckt.
Das bedeutet dann zwar, dass Banken auf die vorhandenen Aktiva (also Vermögensbestandteile) teils Zugriff haben, wenn sie sich den im Zuge einer Sicherungsübereignung haben geben lassen. Allerdings weiß derzeit niemand, wie weit die Vermögensbestandteile dann reichen und wie der Zugriff der Banken tatsächlich gestaltet ist.
Deshalb müssen Sie damit rechnen, dass wir besonders eine Bankenkrise sehen werden. Da die Staaten in der Corona-Krise bereits viel Geld mobilisiert haben, wäre es nicht verwunderlich, wenn eine Rettung der Banken durch Staatsbeteiligungen 2021 und / oder 2022 dann ausbleiben würde. Beachten Sie den Zusammenhang zur Finanzkrise 2008 / 2009. Die hat sogar beinahe zu einem totalen Systemzusammenbruch geführt.
Bundesbank rechnet mit „heftigem ersten Quartal“
Auch die Bundesbank rechnet insgesamt mit einem „heftigen ersten Quartal“, wie vor gut einem Monat gemeldet worden war. Die Banken werden unter der Zahl der Insolvenzen leiden. Sehen Sie sich die Zahl der erwarteten Insolvenzen an….
Quelle: www.handelsblatt.de
Damit gehen wiederum Wertberichtigungen in den Bilanzen der Banken einher. Noch kann niemand sagen, wie massiv die Probleme sein werden.
Allerdings sollten wir alle vier Faktoren im Blick haben, so die EZB
- Der Immobilienmarkt wird unter Druck geraten. Die Miet- und Kreditstundungen, die es vielfach für den Markt noch gibt, werden die Probleme lediglich überdecken. Insofern müssen Sie mit einem gewaltigen Ausfall der Darlehen rechnen. Zudem wird die Corona-Krise den Handel ohnehin in den Online-Bereich schieben. Das wiederum bedeutet für Immobilien, dass diese unter Druck geraten – und damit auch die Sicherheiten der Banken.
- Die Pleitewelle bei Unternehmen scheint sich zu verschärfen. Die Rating-Agentur S&P rechnet damit, dass in der Euro-Zone 8,5 % der „riskanten Darlehen“ auszufallen drohen. Der Ausfall wäre so groß wie nie zuvor.
- Die Corona-Krise kann sich noch einmal verschärfen, wenn der nun offenbar zu prüfende Impfstoff von Unternehmen wie BioNTech / Pfizer nicht so wirkt, wie sich dies alle wünschen, nicht so gut bzw. zahlreich produziert werden kann und dann auch nicht so stark schützt wie derzeit zu hoffen ist. Noch kann niemand einschätzen, ob der Impfstoff lediglich die Geimpften „schützt“ oder ob auch die Übertragbarkeit des Virus unterbunden wird.
- Schließlich sind die Staatsregierungen nur noch begrenzt in der Lage, die Wirtschaft und damit die Unternehmen / Privathaushalte weiterhin zu unterstützen. Sie müssen damit rechnen, dass einzelne Sektoren (siehe aktuell ThyssenKrupp mit einer Massenentlassung in Deutschland) ausfallen werden – unsanfter als zuvor.
All dies kann vor allem zu einer Bankenkrise führen.
Dann wäre es gut, wenn Sie anderweitig engagiert sind. Wir erinnern an die jüngst vorgetragenen Empfehlungen zum Goldbesitz.
Dazu noch einmal die generellen Möglichkeiten der Investition in physisches Gold…
Anbieter / Münze | Preis Gold | Goldspot pro kg | pro Unze | pro Gramm | Aufgeld |
Kronen 100 Kr (30,49 g) | 1.579,00 EUR | 51.787,50 EUR | 1.610,77 EUR | 51,79 EUR | 0,45% |
Degussa Sonne/Mond Goldhandel | |||||
Goldbarren 50 g | 2.594,98 EUR | 51.899,60 EUR | 1.614,26 EUR | 51,90 EUR | 0,67% |
Münzen Engel | |||||
Goldbarren 1 kg | 51.921,90 EUR | 51.921,90 EUR | 1.614,95 EUR | 51,92 EUR | 0,71% |
MP Edelmetalle | |||||
Goldbarren 250 g | 12.985,59 EUR | 51.942,40 EUR | 1.615,59 EUR | 51,94 EUR | 0,75% |
ESG Edelmetalle | |||||
Goldbarren 1/2 kg (500 g) | 25.999,75 EUR | 51.999,50 EUR | 1.617,37 EUR | 52,00 EUR | 0,86% |
ESG Edelmetalle | |||||
Goldbarren 100 g | 5.204,00 EUR | 52.040,00 EUR | 1.618,62 EUR | 52,04 EUR | 0,94% |
Gold-Exchange | |||||
Centenario 50 Pesos | 1.956,96 EUR | 52.185,60 EUR | 1.623,15 EUR | 52,19 EUR | 1,22% |
silber-werte.de | |||||
Goldbarren 1 oz | 1.626,45 EUR | 52.292,40 EUR | 1.626,48 EUR | 52,29 EUR | 1,43% |
ESG Edelmetalle | |||||
Sovereign 1 Pfund (7,32 g) | 383,24 EUR | 52.355,20 EUR | 1.628,43 EUR | 52,36 EUR | 1,55% |
silber-werte.de | |||||
Dukaten 4 Dukat (13,77 g) | 721,30 EUR | 52.382,00 EUR | 1.629,26 EUR | 52,38 EUR | 1,60% |
Heimerle + Meule |
Zudem können Sie Gold in Form von ETCs kaufen. Dies wären XetraGold oder auch Euwax Gold II. Diese Zertifikate sind mit Gold hinterlegt. Dies können Sie sich ausliefern lassen- insofern sind Sie gegen eine Krise formal geschützt.
Die entscheidende Frage wird sein: Wie lange halten die Betreiber dieser Schuldverschreibungen ihre Goldbestände tatsächlich aufrecht? Wie lange lässt der Staat in einer Krisensituation dieses Gold in den Depots der Anbieter?
Wie lange dauert es, bis der Staat – dieses – Gold verbietet? In diesem Sinne bleibt der Besitz von physischem Gold, das Sie etwa in heimischen Depots lagern können, die beste Schutzmöglichkeit vor einer möglichen Bankenkrise.
Ihnen viel Kraft in der Vor-Adventszeit.