Titel: Trotz Leitzinserhöhung: Sind die Tagesgeldzinsen der deutschen Sparkassen und Volksbanken gerecht?
In Deutschland erscheint es, als ob viele Sparkassen und Volksbanken trotz der jüngsten Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) die Erhöhungen nicht an ihre Tagesgeldkunden weitergeben. Dies ist das Ergebnis einer Analyse des Vergleichsportals Biallo.
Die Untersuchung umfasste 548 Sparkassen und Volksbanken, bei denen der durchschnittliche Tagesgeldzins nur bei schlappen 0,59 Prozent lag. Interessanterweise bieten sogar 14 Sparkassen für einen Anlagebetrag von 10.000 Euro null Prozent Zinsen aufs Tagesgeld an. Ebenso zahlen 19 Volks- und Raiffeisenbanken ihren Kunden null Prozent Tagesgeldzinsen.
Trotzdem gibt es eine positive Entwicklung zu bemerken. Viele Bankinstitute haben in den letzten Wochen ihre Tagesgeldangebote verbessert, berichtet Sebastian Schick, ein Experte von Biallo. Allerdings fügt er hinzu: “Die meisten Sparkassen und Volksbanken bieten ihren Kunden immer noch niedrigere Zinsen als private Wirtschaftsbanken.”
Schick empfiehlt betroffenen Kunden das Gespräch mit ihrer Bank zu suchen – manchmal lässt sich dann doch ein besseres Angebot aushandeln. Und wenn dies nicht fruchtet? Ein Kontowechsel könnte möglicherweise Abhilfe schaffen.
Das Ziel all dieser Bewegungen auf dem Markt ist es natürlich, die anhaltende Inflation im Euroraum in den Griff zu bekommen. Hierfür hatte die EZB den sogenannten Einlagenzinssatz im September auf vier Prozent erhöht – ein historisches Hoch.
Dieser deutliche Anstieg löste in der Finanzbranche einen Zinswettlauf aus, von dem viele Kunden nun profitieren. Viele Institute werben daher aktuell mit Tagesgeldzinsen von vier Prozent um neue Kundschaft.
Insgesamt bleibt es spannend zu beobachten, wie sich die Situation der Tagesgeldzinsen in Deutschland weiterentwickelt und welche Strategien die verschiedenen Bankinstitute verfolgen werden, um ihre Kunden zufriedenzustellen.