Deutschland wird bis 2030 weiterhin auf fossile Brennstoffe setzen, so Siemens-Chef Roland Busch
Siemens-Vorstandsvorsitzender Roland Busch prognostiziert, dass Deutschland auch bis ins Jahr 2030 noch auf klassische Energieträger wie Kohle und Gas angewiesen sein wird. Notwendig sei eine entschiedenere Gangart in Sachen erneuerbare Energien, um das Land nicht ins Hintertreffen bringen zu lassen.
“Wir stehen an einem Scheidepunkt”, betont Busch in einem Interview mit der “Bild” (Mittwochsausgabe). “Es wird immer schwieriger, die gesteckten Ausbauziele für erneuerbare Energien zu erreichen”. Hier sieht der Siemens-Chef klar erkennbare Defizite innerhalb Deutschlands in den Bereichen Transportwesen, Energieversorgung und Kommunikation.
Konkret fordert Busch ein Umdenken bei administrativen Prozessen: Genehmigungsverfahren müssten beschleunigt werden und einer Überregulierung solle aus dem Weg gegangen werden. Nur mit einer starken Infrastruktur könne ein nachhaltiger Fortschritt gelingen.
Das Potenzial für zukünftige Märkte sieht der Siemens-Chef vor allem in der effektiven Kombination von Daten und Algorithmen. Technologien dieser Art könnten dazu beitragen, Ressourcen zu schonen sowie Produktivität zu steigern und gleichzeitig CO2-Emissionen zu senken.
Mit Blick auf die globale Konkurrenz mahnt Busch zur Eile: “Die Welt wird uns überholen, wenn wir nicht schneller agieren”. Daraus resultiert sein dringender Appell an Entscheidungsträger hierzulande: Es ist an der Zeit zügige Schritte einzuleiten um eine ökologisch verträgliche Transformationsphase einzuleiten.