Liebe Leser,
wir sehen schon jetzt in diesem Jahr steigende Kurse an den westlichen Börsen. Sehr erfreulich ist derzeit die Entwicklung etwa im Dax oder Dow Jones, aber auch bei den Nebenwerten. Hintergrund ist die große Geldmenge, die durch die enormen Schulden der Staaten von den Zentralbanken erzeugt wird. Dazu zählt allerdings auch die enorme Erleichterung darüber, dass nun sowohl die Corona-Krise durch Impfstoffe eine Lösung kennen könnte – und die USA sich in der Präsidentschaftsfrage positioniert haben.
Unternehmen vor gutem Jahr
Entscheidend sind an den Börsen allerdings nicht nur die kurzfristigen Stimmungen, sondern vor allem die langfristigen Entwicklungen der Unternehmen. Wer Gewinne erzielt, wird naturgemäß – in seinen Bilanzen – wertvoller. Damit steigt der Unternehmenswert, den die Börsen letztlich über die Jahre festlegen.
Das heißt, dass starke Dividenden auch zu tendenziell steigenden Aktienkursgewinnen führen werden. Sie erhalten – immer langfristig gedacht – Ausschüttungen von den Unternehmen. Zudem werden deren Kurse unter diversen Schwankungen langfristig steigen.
Dies ist auch in diesem neuen Jahr die gewinnbringende Strategie, mit der Sie Ihr Geld mehren können.
Dabei empfiehlt es sich für Sie nicht, stetig in jedem Jahr die Aktien mit der höchsten Dividendenrendite zu suchen, sondern langfristig am Ball zu bleiben. Wer sich nur an den kurzfristigen Dividendenrenditen orientiert, wird automatisch auch bei Unternehmen landen, die Dividenden als Marketing-Gag nutzen.
Selbst die seriöse Telekom hat zu diesem Trick gegriffen und schon mehr Dividenden ausgezahlt, als das Unternehmen im betreffenden Jahr überhaupt verdient hatte.
Langfristig denken, aktiv investieren
Oftmals werde ich gefragt, ob es nicht einfach reicht, die aktuellen Dividenden-Aristokraten zu kaufen und liegen zu lassen. Das reicht leider nicht ganz.
Dividenden-Aristokraten sind zwar unterschiedlich definiert. Im Kern aber lautet die Auswahlregel, dass Sie nur jene Unternehmen kaufen sollten, die seit 25 Jahre mindestens Jahr für Jahr ihre Dividende stabil gehalten haben (oder in anderen Definitionen jeweils gesteigert haben). Nun dazu folgende Erkenntnis eines Dividenden-Blogs namens „Dividends Growth Investor“:
“Der Prozentsatz der Unternehmen, die nach 10 Jahren im Index verbleiben, beträgt etwa 30 %. In den 15 Jahren von 1989 bis 2004 gab es etwa 116 Unternehmen, die den Index durchlaufen haben. Als Dividendenanleger sollten Sie also von Jahr zu Jahr Änderungen im Index erwarten. Das durchschnittliche Unternehmen blieb 6,5 Jahre im S&P Dividend Aristocrats Index ab dem Zeitpunkt seiner Aufnahme.”
Die Untersuchung ist zwar einige Jahre alt, aber im Kern auch für uns noch interessant. Die Aktien-Auswahl kann sich langfristig stets ändern: Mehr als 50 % der Unternehmen dürften auch in den kommenden Jahren noch aus dem Index der Dividenden-Aristokraten ausscheiden.
Deshalb lautet die Anlageregel am besten:
1. Kaufen Sie Dividenden-Aristokraten oder Unternehmen, die für viele Jahre sehr gut gezahlt haben.
2. Kontrollieren Sie den Bestand Jahr für Jahr. Das Risiko, dass es Änderungen gibt, ist maximal.
Dividenden aus dem Dax: Wer schüttet schon seit Jahren aus?
Sehen wir uns an, wer allein im Dax wie auszahlt bzw. erhöht oder verkürzt.
Adidas:
2020 erhöht
2019 erhöht
2018 erhöht
2017 erhöht
2016 erhöht
2015 gleich
2014 erhöht
2013 erhöht
2012 erhöht
2011 erhöht
2010 gesenkt
Allianz:
2020 erhöht
2019 erhöht
2018 erhöht
2017 erhöht
2016 erhöht
2015 erhöht
2014 erhöht
2013 gleich
2012 gleich
2011 erhöht
2010 erhöht
BASF
2011 bis 2020 durchgehend erhöht
2010 gesenkt
Bayer:
2020 und 2019 gleich
2018 bis 2011 durchgehend erhöht
2010 gleich
Beiersdorf:
2020 bis 2011 durchgehend gleich, 2010 gesenkt
BMW St.:
2020 und 2019 gesenkt
2018 bis 2011 durchgehend erhöht
2010 gesenkt
Continental
2012 bis 2020 durchgehend erhöht
2010 bis 2011 gleich
Covestro:
202 gesenkt
2016 bis 2019 durchgehend erhöht
2010 bis 2015 durchgehend gleich
Daimler:
2019 bis 2020 gesenkt
2018 erhöht
2017 gleich
2014 bis 2016 erhöht
2013 gleich
2011 bis 2012 erhöht
2010 gesenkt
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Deutsche Bank:
2020 gesenkt
2019 gleich
2018 gesenkt
2017 erhöht
2016 gesenkt
2011 bis 2015 gleich
2010 erhöht
Deutsche Börse:
2016 bis 2020 durchgehend erhöht
2014 bis 2015 gleich
2013 gesenkt
2012 erhöht
2010 bis 2011 gleich
Deutsche Post:
2019 bis 2020 gleich
2017 bis 2018 erhöht
2016 gleich
2014 bis 2015 erhöht
2013 gleich
2011 bis 2012 erhöht
2010 gleich
Deutsche Telekom:
2020 gesenkt
2016 bis 2019 erhöht
2015 gleich
2014 gesenkt
2012 bis 2013 gleich
2011 gesenkt
2010 gleich
Deutsche Wohnen:
2014 bis 2020 erhöht
2013 gesenkt
2011 bis 2012 erhöht
2010 gleich
E.ON:
2018 bis 2020: erhöht
2017 gesenkt
2016 gleich
2014 bis 2015 gesenkt
2013 erhöht
2012 gesenkt
2010 bis 2011 gleich
Fresenius:
2010 bis 2020 durchgehend erhöht
Fresenius Medical Care
2010 bis 2020 durchgehend erhöht
HedelbergCement:
2011 bis 2020 durchgehend erhöht
2010 gleich
Henkel Vz. 2020 gleich
2011 bis 2019 durchgehend erhöht
2010 gleich
Infineon:
2020 gleich
2015 bis 2019 durchgehend erhöht
2013 bis 2014 gleich
2011 bis 2012 erhöht
2010 gleich
Linde PLC:
2018 bis 2020 erhöht
2010 bis 2017 gleich
Merck KGaA
2020 erhöht
2019 gleich
2011 bis 2018 durchgehend erhöht
2010 gleich
MTU Aero Engines:
2020 gesenkt
2015 bis 2019 durchgehend erhöht
2014 gleich
2011 bis 2013 erhöht
2010 gleich
Münchner Rück:
2019 bis 2020 erhöht
2018 gleich
2013 bis 2017 erhöht
2012 gleich
2010 bis 2011 erhöht
RWE St.:
2020 erhöht
2019 gesenkt
2018 erhöht
2017 gleich
2016 gesenkt
2015 gleich
2014 gesenkt
2013 gleich
2012 gesenkt
2011 gleich
2010 gesenkt
SAP:
2014 bis 2020 durchgehend erhöht
2013 gesenkt
2011 bis 2012 erhöht
2010 gleich
Siemens:
2015 bis 2020 durchgehend erhöht
2013 bis 2014 gleich
2011 bis 2012 erhöht
2010 gleich
Volkswagen Vz.:
2020 gleich
2017 bis 2019 erhöht
2016 gesenkt
2011 bis 2015 erhöht
2010 gesenkt
Vonovia:
2014 bis 2020 durchgehend erhöht
Sie sehen demnach, dass die meisten Dax-Unternehmen auch in schwachen Jahren erhöht haben. Das wiederum deutet auf die Stabilität der Unternehmensentwicklungen. Unter diesem Gesichtspunkt – der Stabilität – sind diese Unternehmen Favoriten für 2021:
Adidas, Allianz, BASF, Bayern, Continental, Fresenius, Fresenius Medical Care, HeidelbergCement, Henkel Vz., Infineon, Merck KGaA, Münchener Rück, SAP, Vonovia.
Favoriten dieser Unternehmen sind wiederum vor allem die Münchener Rück, Allianz oder auch Adidas und die Vonovia.
Ihnen ein gutes Gelingen im neuen Jahr!
Mit den besten Grüßen