Liebe Leser,
der Dienstag war für zahlreiche Börsianer eine unliebsame Überraschung. Die Kurse an den Märkten sind teils zwar deutlich aufwärts gegangen. Andere Unternehmen jedoch mussten überraschend massive Abschläge verzeichnen. Dazu zählt Ballard Power. Die Kanadier sind im Vergleich mit dem norwegischen Unternehmen Nel Asa klar in das Hintertreffen geraten. An der Stimmung kann es nicht liegen.
Nel Asa macht es vor
Die Branche ist wieder im Aufwind. Nel Asa konnte am Dienstag einen Gewinn in Höhe von mehr als 7 % für sich verbuchen. Damit sind die Norweger auch aus technischer Sicht zumindest mittelfristig wieder im klaren Aufwärtstrend angekommen. Kurzfristig betrachtet konnte der Kurs sogar ein Plus in Höhe von etwa 20 % binnen weniger Tage für sich verbuchen.
Die Welt bei den Kanadiern von Ballard Power scheint anders zu ticken. Die Kurse sind um -3 % gesunken. Dies wiederum sorgt für eine vergleichsweise schlechte Stimmung – denn Ballard Power hat sich anders als erhofft im Sog von Nel Asa oder Plug Power aus den USA überhaupt nicht mehr weiter entwickeln können. Die Notierunge fallen seit etwa sechs Monaten ziemlich deutlich und uninspiriert nach unten.
Im Klartext: Nel Asa hat davon profitiert, dass die Norweger jüngst im Quartalsbericht sehr gute Zahlen nennen konnten. Dabei ist der Umsatz nicht nur um über 30 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zugleich ist der Umsatz auch den Erwartungen gegenüber um über 20 % besser gewesen.
Zudem sind auf der anderen Seite die Verluste deutlich ausgeweitet worden und belaufen sich jetzt auf über 10 Millionen Euro. Das scheint die Börsen nicht zu stören.
Plug Power ist gleichfalls positiv aufgefallen. Die US-Amerikaner konnten zuletzt einen klaren strategischen Vorteil erwirken. Mit Asien und Australien sind per Kooperation zwei weitere Kontinente in das Portfolio gewandert, die mit Wasserstoff-Leistungen beliefert werden. Dies wird zwar überhaupt erst ab 2024 relevant, die Börsen jedoch haben den Kurs des US-Konzerns sogar kurzfristig um mehr als 30 % nach oben geschickt.
Von all dem unberührt zeigt sich Ballard Power. Es gibt zu wenig gute Nachrichten für die Kanadier. Zudem aber sind auch die technischen Voraussetzungen für den Titel ungünstig. Maßstab ist hier wie bei den anderen Aktien der sogenannte gleitende Durchschnittskurs über verschiedene Zeiträume. Ballard Power hat den GD200 in Höhe von 17,81 Euro basierend auf dem aktuellen Bewertungsniveau klar verfehlt. Auch die 100-Tage-Linie ist nun wieder unterkreuzt worden. Diese verläuft in Höhe von 13,84 Euro.
Im besseren Fall ist die Börse bei Ballard Power noch nicht ganz sicher, in welcher Richtung die Reise sich fortsetzen wird. Tatsächlich sieht es ungünstiger aus. Wenn die Notierungen auf weniger als 12,50 Euro fallen, wäre sowohl aus technischer Sicht wie auch für die Chartanalysten der Startschuss für eine Abwärtsfahrt zu verbuchen. Wenn nicht bald neue, wirtschaftlich relevante Nachrichten an den Markt kommen, kann es für Ballard Power düsterer aussehen.