SAP und Oracle sind die Marktführer für Unternehmenssoftware – bis jetzt. Doch mit Salesforce hat sich ein ernstzunehmender Konkurrent entwickelt. Das US-amerikanische Unternehmen befindet sich seit Jahren auf Erfolgskurs und wächst zunehmend. Insbesondere aber hat Salesforce in seinem Kerngeschäft “CRM aus der Cloud” deutlich zugelegt – und hat in diesem Segment einen entscheidenden Marktanteil.
Der Technologiesektor hat in den letzten Wochen im Allgemeinen eine schwache Performance gezeigt. Entsprechend ist die neue Handelswoche von besonderer Relevanz. Bislang haben alle drei Protagonisten die Woche mit grünen Vorzeichen begonnen. Für diese Titel wäre eine deutliche Erholung von enormer Bedeutung. Doch wie ist die aktuelle Situation und der Ausblick für die konkurrierenden Business-Tech-Unternehmen?
Starker Gegenwind für SAP
Vergangene Woche hat SAP eine Dividende von 2,45 Euro an seine Aktionäre ausgeschüttet. Im Vergleich zum Vorjahr ist diese um 32,43 Prozent gestiegen. Die SAP-Aktie hat es im Moment nicht leicht. Betrachtet man die Kursentwicklung in diesem Jahr, so haben Aktionäre der SAP-Aktie wenig Grund zur Freude. Als der Kurs kürzlich ein neues Tief bei 89,97 Euro erreichte, wurde zumindest deutlich, dass die Unterstützung an der 90-Euro-Schwelle intakt ist.
Trotz guter Q1-Ergebnisse kommt die SAP-Aktie derzeit einfach nicht in Schwung. Die sinkende Profitabilität ist für einige Experten ein Problem. Mit der aktuellen Entwicklung bleibt die SAP-Aktie weit hinter ihrem Potenzial zurück. Nicht zu verkennen ist die Tatsache, dass sich das Softwareunternehmen derzeit in einer Phase des Umschwungs befindet. Experten halten die allgemeine Erholung des Umsatzwachstums für ermutigend, da die Umstellung auf die Cloud in der Regel zu einer Verringerung der Wachstumsrate führt.
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SAP hat kürzlich auch einige neue Partnerschaften angekündigt. SAP und Google Cloud von Alphabet haben kürzlich angekündigt, dass sie ihre Zusammenarbeit ausweiten und neue Integrationen zwischen Google Workspace und SAP Cloud einführen werden. Das Integrationsprojekt wird es Kunden ermöglichen, Google Docs und Google Sheets direkt aus ihrer SAP Cloud ERP und SAP S/4HANA Cloud Software zu nutzen. Außerdem kündigte SAP eine engere Zusammenarbeit mit Teamviewer an. Gemeinsam sollen Lager- und Logistikprozesse mit Augmented Reality optimiert werden. Zu diesem Zweck wird die bestehende Partnerschaft weiter ausgebaut.
Saftige Geldstrafe für Oracle
Auch die Papiere von Oracle stehen derzeit unter Starken Druck. An der NYSE hat der Titel in der vergangenen Woche ein neues 52-Wochen-Tief bei 66,72 Dollar markiert. Der wichtige Unterstützungsbereich bei etwa 71,00 Dollar ist nun im Fokus. Ein nachhaltiges abrutschen unter diese Schwelle könnte zu weiteren Verlusten führen. Im aktuellen Marktumfeld gestaltet sich diese Hürde als äußerst anspruchsvoll.
Darüber hinaus steht Oracle auch wegen eines Rechtsstreits unter Druck. Der Oberste Gerichtshof der USA hat jetzt einen endgültigen Schlussstrich unter einen gewaltigen Rechtsstreit zwischen den Tech-Giganten Oracle und Hewlett Packard Enterprise gezogen. Das Urteil kann durchaus als verheerend angesehen werden, denn Oracle muss HPE 3 Milliarden Dollar Schadensersatz zahlen, weil es gegen eine Vereinbarung zur Unterstützung des Itanium-Chipsatzes verstoßen hat. Das Gericht wies eine letzte Berufung von Oracle zurück, um das Urteil zu kippen.
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Der Hintergrund ist, dass Oracle das Itanium-Projekt nicht unterstützt hat, was sowohl für HPE als auch für Intel ein großes Desaster war. Dem Urteil zufolge hat Oracle es unterlassen, das Itanium-Chipprojekt zu unterstützen. Die Klage geht auf das Jahr 2011 zurück, und das ganze Itanium-Debakel reicht noch Jahrzehnte weiter zurück. Itanium war eine gemeinsame Entwicklung von Intel und HP in den 1990er Jahren.
Salesforce weiter auf dem Vormarsch
Salesforce gehörte in diesem Jahr zu den Verlierern unter den Aktien. Die Besorgnis über die Auswirkungen steigender Zinssätze und eines sich verlangsamenden Wirtschaftswachstums hat die Anleger nicht losgelassen – Salesforce ist also ein Opfer der Abkehr von Wachstumswerten.
Anleger warten wahrscheinlich darauf, dass Salesforce den schwierigen Marktbedingungen trotzt und sein Potenzial unter Beweis stellt. Aber das Unternehmen war in letzter Zeit ziemlich ruhig, mit wenig erwähnenswerten Neuigkeiten für die Anleger. Zumindest nichts, was darauf hindeuten würde, dass sich das Unternehmen in den kommenden mageren Zeiten verbessern wird.
Innerhalb des letzten Jahrzehnts hat ein grundlegendes Konzept in der IT einen regelrechten Triumphzug angetreten: Die Bereitstellung von Software in der Cloud, anstatt sie als On-Premise-Lösung auf Computern im Unternehmen zu installieren. Salesforce begann als CRM-Unternehmen. Sales Cloud ist und bleibt das Kernprodukt des Unternehmens.
Im Vergleich zu SAP oder Oracle verfügt Salesforce über eine wesentlich modernere Software-Architektur. Es zeigt sich, dass Salesforce bereits mit SAP und Oracle aufgeholt hat. Das Interesse an Geschäftslösungen aus der Cloud steigt enorm, und Salesforce ist hier in einer guten Position – aber die Konkurrenz schläft nicht.
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