Rohstoffe: Die nächste Chance auf Goldminen

Liebe Leser,

Rohstoffe sind aktuell einer der großen Hoffnungsträger für den Fall, dass sich die Weltwirtschaft wie erwartet nun erholt. Die Corona-Pandemie ist zwar noch nicht vorbei. Dennoch: die Chance auf eine wirtschaftliche Erholung ist bei deutlich über 70, 80 %. Selbst vorsichtige Schätzungen gehen allein in Deutschland von einem Wirtschaftswachstum in Höhe von 3 % oder mehr aus.

Dann werden Rohstoffe benötigt. In der vergangenen Woche haben Sie an dieser Stelle einige Vorschläge für Unternehmen aus dem Kupfersegment, dem Stahlsegment etc. gefunden. Diese Vorschläge können Sie auch weiterhin noch umsetzen.

Nun wird es Zeit, wieder an Gold zu denken. Denn der Goldpreis hat etwas nachgelassen. Dies wiederum ist auf eine schwächere Nachfrage zurückzuführen, die bei verschiedenen Kunden – Schmuckhersteller und privaten Investoren – eingesetzt haben soll, hieß es zuletzt.

Geldentwertung bleibt das große Thema

Dennoch bleibt die Geldentwertung nun das große Thema. Die Staaten und Zentralbanken drehen an der Geldvermehrungsschraube. Dies wird den Wert des Geldes – sowohl beim Euro wie auch beim Dollar – entwerten.

Typischerweise profitiert das Gold von einer inflationären Stimmung oder gar einer tatsächlichen Entwicklung in diese Richtung. Deshalb können Sie sich hier weiter positionieren.

Wenn Sie noch kein Gold haben, dann kaufen Sie physisch:

  • Bis zu einem Gewicht von einer Unze Goldmünzen, die Sie bei den großen Goldhändlern oder bei kleineren Händlern Ihres Vertrauens erwerben können.
  • Darüber sind Barren oft die bessere Lösung. Diese können Sie auch außerhalb Deutschlands, etwa in Zollfreilagern, horten. Anbieter wie etwa pro-aurum.de zeigen den Weg auf.

Verzichten Sie bei physischen Gold-Investitionen am besten auf Sonderprägungen, die teuer sind und später den Aufschlag am Markt oft nicht wieder hergeben.

Wenn Sie darüberhinaus noch von Gold und dessen Chancen profitieren möchten, setzen Sie auf Goldminen. Diese Unternehmen profitieren von steigenden Goldpreisen.

Der berühmte Hebel

Es gibt an diesem Markt einen berühmten Goldhebel, den Sie nutzen können. Konkret geht es darum, dass Goldminen ab bestimmten Verkaufspreisen profitabel arbeiten können. Ab dieser Grenze dann steigen die Gewinne mit kletternden Goldpreisen überproportional. Insofern ist die Zeit steigender Goldpreise auf ohnehin hohem Niveau für Goldminen ein gutes Zeichen.

Dass die Goldminen derzeit in einem solchen Bereich agieren, zeigen auch die Ausschüttungen an Aktionäre. Die Minen haben die Dividendenrendite in den vergangenen Jahren schon etwas erhöht und sollen – Schätzungen von Analysten zufolge – die Dividende auf durchschnittlich fast 2 % verdoppeln.

Weitere Zahlen verdeutlichen, in welch komfortabler Situation die Minen sich derzeit befinden. So hat ein Branchenführer, Barrick Gold, offenbar aktuell besonders große Vorteile. Das Unternehmen soll seit immerhin 2015, also seit gut fünf Jahren, die Kosten für die Goldförderung ausgesprochen gut unter Kontrolle haben.

Die Gewinnmarge ist demnach im Jahr 2020 von 502 Dollar auf 760 Dollar / Unze gestiegen. Sofern die Preise steigen, wie Analysten es vermuten, sei sogar ein Sprung auf über 900 Dollar Gewinnmarge pro Unze möglich.

Wenn dazu noch die Nachfrage klettert, werden die Gewinne von Barrick Gold – aber auch anderen Minen – weiter klettern. Deshalb stehen die Chancen für die Goldminen insgesamt für 2021 und auch für 2022 ausgesprochen gut.

Allerdings riskieren Sie bei der Investition in einzelne Unternehmen oft genug zu viel. Denn die Unternehmen können mit dem Aufschluss neuer Minen auch daneben liegen. Sofern die Minen letztlich weniger profitabel als erhofft arbeiten, werden oder würden die Margen wieder deutlich sinken.

Daher können Sie zum einen auf die Aktie von Barrick Gold setzen, zum anderen ergänzend oder alternativ dann einen ETF auf mehrere Goldminen erwerben.

Barrick Gold: Günstig genug

Das Unternehmen Barrick Gold hat sich zuletzt nicht eben bestens entwickelt. In den vergangenen drei Monaten verlor der Aktienkurs sogar -25 %. In den zurückliegenden vier Wochen ging es immer noch um etwa -8 % abwärts.

Innerhalb eines Jahres hat der Wert auf der anderen Seite 13 % zugelegt. Damit ist die Aktie in einem mäßigen langfristigen Aufwärtstrend. Innerhalb der vergangenen 200 Tage allerdings hat der Titel sogar einen messbaren Abwärtstrend hingelegt.

Dies könnte auf der anderen Seite die Einstiegsgelegenheit sein, auf die zahlreiche Investoren warten. Barrick Gold ist dennoch in der laufenden Phase in der Lage, zumindest die schon erreichten Kursmarken bei 25 Euro wieder zu avisieren.

Barrick Gold: Sehr langfristig stark

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Die Aktie ist aktuell insgesamt noch auf dem Weg dazu, zunächst die Marke von 20 Euro anzugreifen. Sollte dies gelingen, dann ist der Weg bis zu 25 Euro vergleichsweise frei.

Zumindest Charttechniker sehen bei diesem Wert noch viel Luft nach oben. Wenn Sie mit Stop-Loss-Limits arbeiten, bieten sich in diesem Fall Absicherungen bei 15 Euro an.

ETF: Einfach investieren

Sie können alternativ wie beschrieben auch einen ETF kaufen. Hier ist beispielsweise ein iShares Gold Producers ETF interessant. Der hat die WKN A1JKQJ und wird der größte ETF auf Goldminen sein, den Sie in Deutschland handeln können.

Die Gesamtkostenquote TER ist mit 0,55 % p.a. relativ niedrig. Die Abbildung der Aktien im ETF findet vollständig ohne Derivate statt. Dies ist ein Vorteil gegenüber ETFs, die mit Derivaten versuchen, die Performance unter Inkaufnahme eines etwas höheren Risikos zu hebeln.

ETF auf Goldproduzenten: Aufwärtstrend bleibt intakt

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Die Erträge, d.h. die Dividenden der beteiligten Unternehmen, werden ausgeschüttet. Die größten Positionen des ETF, den Sie an jeder Börse in Deutschland handeln können.

  • Newmont Mining
  • Barrick Gold
  • Franco-Nevada
  • Wheaton Precious Metals
  • Agnico Eagle Mines

Damit sind die größten Goldminen zumindest überwiegend abgedeckt. Wenn Sie den ETF kaufen sollten, achten Sie auf die Gewichtung der Aktie von Barrick Gold in Ihrem Depot. Wie immer – auch in Rohstoff-Depots -, sollten einzelne Positionen kein zu großes Gewicht erhalten, um das Risiko kontrollieren zu können.

Zusammen mit möglichen Gold-Investitionen in physische Werte (also hier Münzen oder Barren) sollte der Gesamtanteil nicht bei mehr als 20 % liegen, wenn Sie nicht ein ausgesprochener Goldfan sind.

Gold (physisch) hat gegenüber Goldminen einen Vorteil, den Sie auch berücksichtigen sollten: Gold (physisch) wird anders besteuert. Gewinne sind nach einem Jahr steuerfrei. Bei Verkauf innerhalb eines Jahres zahlen Sie nach dem persönlichen Einkommensteuersatz.

Die Wertentwicklung von Aktien und ETFs wird grundsätzlich der Abgeltungsteuer unterworfen, hier also 25 % plus dem Soli-Zuschlag und der individuellen Kirchensteuerzuschläge.

Mit freundlichen Grüßen

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