Als erster westeuropäischer Rüstungskonzern hat Rheinmetall eine strategische Kooperation mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom geschlossen. Rheinmetall-Chef Armin Papperger hatte bereits auf der Hauptversammlung in Aussicht gestellt, dass der Düsseldorfer Konzern schrittweise gemeinsam mit der Ukraine Fähigkeiten in der Rüstungstechnik aufbauen wird. Nun wurde die offizielle Verkündung gemacht: Ein Gemeinschaftsunternehmen mit 51 Prozent Rheinmetall-Anteil wird gegründet, das westliche Panzer, die in die Ukraine geliefert wurden, instand setzen wird. Der Betrieb des Unternehmens soll Mitte Juli starten. Langfristig ist geplant, auf Basis eines umfassenden Technologietransfers gemeinsam Rheinmetall-Produkte herzustellen. Sogar die gemeinsame Entwicklung neuer militärischer Systeme wird in Betracht gezogen, die dann auch aus der Ukraine exportiert werden könnten. Diese Zusammenarbeit könnte eine bedeutende Unterstützung für die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen den russischen Angriffskrieg darstellen.
Darüber hinaus hat Rheinmetall gemeinsam mit der Stadt Köln und der Tanke GmbH ein Pilotprojekt gestartet, um Bordstein-Ladeinfrastruktur an öffentlichen Straßen zu installieren. Die Rheinenergie-Tochtergesellschaft Tanke ist daran beteiligt. An zwei Standorten im Stadtgebiet von Köln sollen die von Rheinmetall entwickelten Ladebordsteine getestet werden, um die Akzeptanz sowie die städtebaulichen und gestalterischen Vorteile zu überprüfen. Das Pilotprojekt soll im Sommer 2023 beginnen. Die Ladebordsteine sind für das Laden von Elektrofahrzeugen mit Wechselstrom bis zu 22 kW ausgelegt. Durch die Integration der Ladeelektronik in einen Bordstein wird dieser praktisch zur Ladesäule, ohne den üblichen Platzbedarf. Die Technik wird in einer waagerechten Einheit verbaut, die anstelle einer Bordsteinkante in den Gehweg integriert werden kann. Elektrofahrzeuge können sich direkt am Bordstein aufladen, ohne lange Kabel über Gehwege verlegen zu müssen, die als Stolperfallen gefährlich werden könnten.
Der Bedarf an öffentlicher Ladeinfrastruktur wird bis zum Jahr 2030 auf etwa 1 Million Ladepunkte in Deutschland geschätzt, wie Rheinmetall berichtet. Mit dem Pilotprojekt für die Bordstein-Ladeinfrastruktur setzt das Unternehmen auf innovative Lösungen, um den wachsenden Anforderungen an Elektromobilität gerecht zu werden.
Es bleibt spannend, wie sich die Kooperation mit der Ukraine für Rheinmetall entwickeln wird und ob die Ladeinfrastrukturprojekte zu weiterem Erfolg beitragen können. Wir werden Sie weiterhin über die neuesten Entwicklungen informieren und Ihnen mögliche Chancen und Risiken aufzeigen.