Rheinmetall-Aktie mit abruptem Rückgang – Anleger sollten aufmerksam sein!

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  • Beitrag veröffentlicht:27. Juni 2023
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Liebe Leserinnen und Leser,

die Rheinmetall-Aktie startete die neue Woche mit deutlichen Verlusten. Am Montag sank der Rüstungswert um über 4 Prozent auf 245,20 Euro, wodurch er zum schwächsten Wert im deutschen Leitindex wurde. Frühzeitig brach die Aktie sogar um mehr als 7 Prozent ein.

Der Grund für diese Entwicklung liegt darin, dass Jewgeni Prigoschin, Chef der berüchtigten Söldnergruppe Wagner, am Wochenende einen Militärkonvoi in Richtung Moskau entsandte, angeblich um das russische Verteidigungsministerium zu stürzen. Es gibt Anschuldigungen gegen seine Privatarmee wegen Angriffen des offiziellen russischen Militärs.

Neue Entwicklungen

Nur wenige Stunden später geschah jedoch eine Kehrtwende: Prigoschin rief seine Truppen zurück auf ihre Stützpunkte und wird wahrscheinlich selbst nach Belarus übersiedeln. Im Gegenzug muss er offenbar keine weitere Strafverfolgung befürchten. Nun wird intensiv darüber spekuliert, welche Bedeutung dies hat; einige Stimmen vermuten sogar eine Inszenierung durch Moskau.

Rüstungsaktien abgestraft

Fest steht jedenfalls: Der Markt hat seine eigene Sichtweise auf diese Ereignisse. Die starken Abschläge bei Rüstungsaktien zum Wochenbeginn deuten darauf hin, dass Investoren eine Deeskalation des Ukraine-Konflikts erwarten – was dadurch gestützt wird, dass Medienberichten zufolge am Wochenende eine Ukraine-Friedenskonferenz stattgefunden haben soll.

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Diplomaten westlicher Länder trafen sich demnach in Kopenhagen mit Vertretern der bisher neutralen Staaten Indien, Brasilien, Südafrika und China, die im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland engagiert sind. Die Initiative ging offenbar von der Ukraine aus; offizielle Gespräche könnten bereits im Juli beginnen.

Was bedeutet die Friedenskonferenz für die Ukraine?

Es ist lobenswert, dass mehrere externe Länder versuchen, das Blutvergießen in der Ukraine zu beenden – allerdings werden dadurch nicht automatisch alle Waffen zum Schweigen gebracht. Bisherige Friedensgespräche zwischen beiden Seiten waren eher Schein als Sein.

Dennoch wird der Krieg erst enden, wenn beide Parteien an den Verhandlungstisch zurückkehren und eine gemeinsame Lösung finden.

Für Rheinmetall-Aktie ändert sich zunächst nichts

Kurz gesagt: Mögliche Entspannungssignale im Ukrainekonflikt können Rüstungsaktien kurzfristig belasten. Da jedoch Waffenstillstand und Friedensabkommen noch weit entfernt scheinen, bleibt für Rheinmetall & Co. vorerst alles beim Alten.

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Hinzukommend bezieht das Unternehmen (und seine Aktie) sein Potenzial nicht nur aus Unterstützungszahlungen während des russischen Angriffskriegs; militärische Ausgaben westlicher Staaten dürften langfristig auf hohem Niveau verbleiben – dazu gehört auch das Zwei-Prozent-Ziel der NATO-Länder beim Verteidigungshaushalt und das 100 Milliarden Euro Konjunkturprogramm für die Bundeswehr.

Auftragsbestand übersteigt 28 Mrd. Euro

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie Rheinmetalls Geschäfte laufen, lohnt sich ein Blick auf den Auftragsbestand: Im ersten Quartal verzeichnete der Rüstungskonzern neue Aufträge im Volumen von mehr als 2 Milliarden Euro; der Bestand wuchs um 8 Prozent auf knapp über 28,20 Milliarden Euro – mehr als das Vierfache des Umsatzes aus dem Jahr 2022.

Angesichts prall gefüllter Orderbücher bleibt der Vorstand optimistisch bezüglich Jahreszielen trotz eines schleppend verlaufenen ersten Quartals. Demnach sollen die Erlöse durchschnittlich gut um etwa17 Prozent auf rund7,4 bis7,6 Milliarden Euro steigen und die operative Marge12 Prozent erreichen.

Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr erwartet

Analysten erkennen zwar eine starke Dynamik bei Auftragseingängen an – jedoch kritisieren sie auch teilweise Schwierigkeiten bei der Abwicklung dieser Bestellungen sowie Verzögerungen bei Auslieferungen. Dennoch ist davon auszugehen, dass sich das Geschäft im zweiten Halbjahr deutlich belebt – da Jahresstarts traditionell eher schwächer sind.

Positive Prognosen für Rheinmetall-Aktie

Die Analysteneinschätzung sieht den fairen Wert der Aktie bei durchschnittlich 289,50 Euro – das entspricht einem Anstieg von gut18 Prozent. Die Experten von UBS sind mit einem Kursziel von 233 Euro am pessimistischsten; die Analysten der HSBC erwarten einen Anstieg auf322 Euro und sind somit am optimistischsten.

Aktuell gibt es für den DAX-Titel zehn Kauf- sowie zwei Halteempfehlungen – Verkaufsempfehlungen liegen keine vor.

Börsenwert: CEO prognostiziert 17 Milliarden Euro

Erwähnenswert ist, dass Rheinmetalls CEO Armin Papperger kürzlich dem RedaktionsNetzwerk Deutschland sagte, er sehe den Börsenwert des Unternehmens bis zum Jahr2025 bei rund17 Milliarden Euro angesiedelt (basierend auf einem operativen Gewinn von1,5 bis 1,7 Milliarden); aktuell liegt dieser Wert bei etwa10,73MilliardenEuro. Eine Bewertung in Höhe von17Milliarden würde einen Kurs über390Eurosuggestieren.

Fazit:

Aus Perspektive bleibt die Rheinmetall-Aktie weiterhin interessant – auch wenn das Unternehmen nicht nur im Rüstungs-, sondern ebenso im Autozuliefergeschäft tätig ist und dort ehrgeizige Wachstumsziele verfolgt. In diesem Zusammenhang könnte sich der jüngste Rückgang als günstige Einstiegsmöglichkeit erweisen.

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