Liebe Leserinnen und Leser,
Verlierer des Tages unter den bekannteren Titeln war am Freitag kurz vor dem Schluss im Börsenhandel der Windkraftkonzern PNE. Die Aktie gab teils um mehr als 15 % nach. Der Titel hat auch am Montag in den ersten Handelsstunden mit einem kleinen Abschlag kein besonders gutes Bild hinterlassen. Dies dürfte sich alles aus einem Grund so abgespielt haben, der Risiko wie auch Chance für den Titel darstellt.
Die Übernahmegespräche sind abgebrochen
Am Donnerstag noch gingen die Märkte davon aus, dass etwa Black Rock mit Photon, einem von Morgan Stanley beherrschten Unternehmen, über die Übernahme von Anteilen der PNE sprach. Photon hält 40 % der Papiere und ist in dieser Hinsicht ein Hoffnungsträger für andere Investoren gewesen. Die Angebote sollen bei 25 Euro oder höher gelegen haben. Je nach Ausgestaltung der Übernahme hätte es bspw. zu freiwilligen Übernahmeangeboten auch an andere Investoren kommen können. Die rechneten im stillen Kämmerlein sicherlich mit 20 % Aufschlag gegenüber den herrschenden Kursen. Dies wiederum ist nun am Freitag mit einem erheblichen Dämpfer versehen worden.
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Morgan Stanley selbst, das beherrschende Unternehmen für Photon, hat die Übernahmegespräche als “abgebrochen” deklariert. Es bleibt letztlich eine Frage der Spekulation, inwiefern die Gespräche in den kommenden Wochen noch einmal aufgenommen werden. Es ist auch nicht klar, inwiefern der Preis zu hoch gewesen sein soll oder eventuell das Volumen, um das es hier ging. Morgan Stanley und seine Verhandlungspartner könnten allerdings pokern. Denn es ist unklar, wie hoch die realistischen Angebote und auch das Volumen der Übernahmepaket hinsichtlich der Anzahl der Aktien aus Sicht der möglichen Bieter sein sollen. Der Abbruch von Gesprächen ist kein juristischer, nicht einmal ein wesentlicher formaler Akt – die Zukunft wird zeigen, ob und wann die Gespräche wieder aufgenommen werden oder ob sich ein anderer Interessent zeigt.
So, wie sich der Freitag darstellte, hat die Aktie mit dem massiven Minus einen – bezogen auf die vorhergehende Bewertung – zu hohen Abschlag erlitten. Ob und wann die Börsen wieder in Richtung von 20 Euro marschieren, ist nach dem ersten Schock nun offen. Die September-Bewertung, die PNE damit erreichte, ist jedenfalls der Ausgangspunkt für mögliche weitere Erholungen, wenn der Titel nicht nur auf Basis der Übernahme bewertet worden sein soll. Immerhin notiert die Aktie sogar noch höher als vor sechs Monaten – der Wert hat seither 15 % gewonnen! Dazu bietet PNE unverändert den Vorteil, dass der Konzern im Gewinnmodus agiert und keine Verluste schreibt. Insofern werden nun die kommenden Wochen besonders spannend. Ein schnelles Comeback in Richtung von 18 bis 20 Euro ist vor diesem Hintergrund zumindest aktuell nicht mehr auszuschließen, so der Eindruck nach der Spekulation.
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