Liebe Leserinnen und Leser,
fast schon erwartungsgemäß ging es nun für Plug Power abwärts. Das US-Unternehmen gab um mehr als -2,5 % nach. Die Notierungen laufen damit weiterhin der Marke von 3 Euro entgegen – und nebenher dem tiefsten Punkt des Jahrzehnts. Es bietet sich fast an, short zu gehen, da auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen in keiner Weise mehr bestehen. Die Aktie ist klar auf dem Weg dazu, sich von den ernsthaften Wasserstoff-Kandidaten wirtschaftlich zu verabschieden. Nur: Das war schon oft der Fall. Es gibt sicher auch Händler und Aktionäre, die eine Gegenwette auf sehr niedrigem Niveau eingehen würden.
Plug Power: Das sieht nicht so rund aus!
Vor kurzem hat Plug Power seine Quartalszahlen benannt. Das sieht nicht so rund aus, so die Meinung von Analysten damals. Der Titel hat dabei die Umsätze zwar nach oben schrauben können, verfehlte jedoch klar die Erwartungen. Die Verluste waren um mehr als 50 % höher als erwartet. Hier findet sich der große Schwachpunkt.
Der noch größere Schwachpunkt allerdings offenbart sich hinter den Kulissen. Die Analysten verweisen mittlerweile zunehmend auf Cash-Schwierigkeiten in der Zukunft. Jahr für Jahr verliert Plug Power Cash – die Verluste stapeln sich geradezu Quartal für Quartal. Die Zukunft soll besser werden – aber wird sie gut? Aktuell gehen Analysten eher davon aus, dass im Jahr 2026 die Gewinnzone erreicht werden könne.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Plug Power?
Das ist ein Problem: Wenn im bisherigen Tempo Geld verbrannt wird, dann dürfte es eng für Plug Power werden. Denn Plug Power hat dann keine Chance mehr, dass die Cash-Reserven, die jetzt noch absehbar sind, bis zum Zeitpunkt des Erreichens der Gewinnzone ausreichen werden. Deshalb hat der jüngste Quartalsbericht den Hinweis erhalten, dass Plug Power eine Kapitalerhöhung nicht ausschließen kann. Um der Vermutung die Ehre zu geben: Das wäre auch nicht anders möglich. Da die Zinsen schon hoch sind, wird Plug Power sich kaum noch höhere Zinszahlungen erlauben können. Die aber wären am Markt wahrscheinlich des fehlenden Vertrauens wegen erforderlich. Die Katze beißt sich dabei in den Schwanz.
Die Aktie ist aus dieser Sicht klar auf einem strukturellen Verlierer-Weg. Das Unternehmen braucht an sich die Kapitalerhöhung. Werden die Analysten und vor allem die Investoren und Aktionäre dann mitgehen? Die Antwort wird am Unternehmen selbst liegen. Das wiederum müsste zeigen, dass es mit dem Geld sinnvoll arbeiten kann. Dafür fehlen derzeit die Projekte. Dennoch: Analysten setzen noch immer auf Sieg: Die mittlere Kursschätzung liegt weit über 100 % jenseits des aktuellen Kurses – haben die Analysten vielleicht doch Recht mit der Aktie von Plug Power?
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