Liebe Leser,
eine der spannendsten Aktien am Markt ist sicher der Finanzdienstleister PayPal. Zuletzt ging es noch einmal kräftig nach unten. Dennoch sind die Chancen auf eine Aufwärtsmarsch nicht vollkommen versiegt. Vielmehr gibt es eine bestimmte Hoffnung – oder zwei.
100 Dollar – die Marke?
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Zunächst sind die Kurse am Freitag jedoch um weitere -3 % nach unten marschiert. Dies wiederum ist nach den jüngsten Kursverlusten insgesamt bereits ein alarmierendes Signal. Statistiker verweisen darauf, dass der Wert innerhalb recht kurzer Zeit 40 % nachgegeben hat. Das ist insofern bedenklich, als es dafür Gründe gibt, die gewichtet werden müssen.
PayPal hat vor wenigen Wochen die Ergebnisse und den Ausblick für das neue Jahr bekannt gegeben. Es wurde deutlich, dass das Unternehmen ein geringeres Wachstum schaffen wird als wohl erhofft. Die Zahl der Nutzer bzw. der Konten, die das Unternehme betreut, sollte bis 2025 auf 750 Millionen steigen. Dies wäre – sehr grob kalkuliert – 10 % der Menschheit, die PayPal vertrauen würde. Dabei werden aktuell bereits Billionen-Beträge gehandelt.
Die Zahl der möglichen Konten allerdings wird nicht ganz erreicht. Zuletzt gewann PayPal nur noch 9,8 Millionen Konten per Saldo dazu. Das Tempo ist zu gering, um die Ziele zu erreichen. Zudem soll das wirtschaftliche Ergebnis in diesem Jahr nicht mehr besser ausfallen als 2021. Dementsprechend zweifeln die Analysten und vor allem Investoren offenbar vor allem an der Wachstumsfähigkeit. Ein solch dramatischer Kursverlust ließe sich dann begründen, wenn die Aktie überbewertet wäre – und der dafür gezahlte Wachstumsaufschlag sich nicht mehr rechtfertigen lässt.
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Dies wirft den Blick auf eine zweite Kennzahl: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt derzeit bei etwa 30. Das ist ein Wert, der bezogen auf das unverändert immerhin noch stattfindende Wachstum – in geringerer Höhe – im Vergleich zu vielen anderen Unternehmen gut zu begründen ist. Zudem steigen die Zinsen nach und nach an. Das ist für Finanzdienstleister letztlich ein gutes Umfeld.
PayPal wird deshalb wirtschaftlich betrachtet möglicherweise etwas unterschätzt. Immerhin war es dem Unternehmen zuletzt auch gelungen, einen bereinigten Gewinn von 4,60 Dollar je Aktie auszuweisen. Das entspricht gegenüber dem Vorjahreszeitraum einer Steigerung um 19 %. Dies ist damit ein erheblicher wirtschaftlicher Beleg für die Stärke der Aktie. Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Titel gut gegen einen Absturz gesichert.
Es bleibt die Frage nach der Stimmung. Analysten verweisen charttechnisch betrachtet darauf, der Titel habe die 100-Euro-Marke unterschritten. Entscheidend dürfte allerdings auch die 100-Dollar-Marke sein, da der Konzern in den USA ein stärkeres Handelsvolumen aufweist. Die 100-Dollar-Marke wurde bis dato verteidigt.
Ein Wiederaufschwung ist demnach möglich – die Aktie ist im charttechnischen und auch technischen Abwärtstrend. Daran gibt es keinen Zweifel. Dennoch ist es unverändert möglich, dass die Notierungen mit der wirtschaftlichen Unterstützung das Ende der Talfahrt einläuten. Die technischen Trendindikatoren wie der GD200 sind allerdings schon über 50 % entfernt. Insofern ist die Stimmung allgemein deutlich im roten Bereich. Die wirtschaftlich faire Bewertung mit dem 30er-KGV sowie die 100-Dollar-Marke bleiben als vermeintliche Trostpflaster für einen möglichen massiven Ausbruch nach oben.
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