Nordex, Jinko Solar & Siemens Energy – Die Wachstumswerte von morgen?

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  • Beitrag veröffentlicht:29. Mai 2022
  • Beitrags-Kategorie:News

Die Energiekrise hat die Umstellung auf eine saubere Industrie und alternative Energiequellen definitiv beschleunigt. Aufgrund der hohen Kosten für fossile Brennstoffe ist die Nachfrage nach alternativen Energiequellen in letzter Zeit erheblich gestiegen. Mit dem Klimawandel und der Notwendigkeit einer klimafreundlichen Energieerzeugung wird der Sektor der erneuerbaren Energien in Zukunft immer wichtiger werden. Derzeit wird der Wasserstoffsektor heiß diskutiert, aber wie steht es um die Solar- und Windenergieunternehmen?

Wie wird Nordex weiter vorgehen?

Die Nordex-Aktie hat eine desaströse Woche hinter sich. Der ohnehin schon angeschlagene Aktienkurs fiel im Laufe der Woche um weitere 10,3 Prozent. Nordex hat seine Jahresprognose für das Jahr 2022 aktualisiert, was der Grund für den jüngsten Ausverkauf war. Das Unternehmen erwartet nun einen konsolidierten Jahresumsatz zwischen 5,2 und 5,7 Mrd. Euro. Die EBITDA-Marge soll bei minus 4 bis 0 Prozent liegen. Zuvor war man von einer Marge von 1,0 bis 3,5 Prozent ausgegangen.

Die neue Prognose bezieht erwartete Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sowie Einmalkosten für die Sanierung von Produktionsanlagen ein. Darüber hinaus beinhaltet die aktualisierte Prognose auch die erwarteten Auswirkungen von Unterbrechungen der Lieferkette in China sowie zusätzliche Kosten und Auswirkungen auf das Geschäft des Unternehmens im Zusammenhang mit dem Cybersecurity-Vorfall am 31. März. Der Zwischenfall zwang das Unternehmen, vorsorglich diverse IT-Systeme in einzelnen Geschäftsbereichen abzuschalten und den Betrieb einzuschränken.

Die unmittelbaren Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf das Geschäft der Nordex-Gruppe werden nach Angaben von Nordex zu Umsatzeinbußen von 200 Mio. Euro. Grundlage für die neue Einschätzung sind die Erkenntnisse und Auswirkungen, die Nordex bei der Vorbereitung der Ergebnisse für das erste Quartal 2022, die voraussichtlich am 20. Juni veröffentlicht werden, festgestellt hat.

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Eine dieser Auswirkungen war die Abriegelung von Shanghai und anderen Städten in China. Hierdurch verschärfen sich die Unterbrechung der Lieferkette und die zunehmenden Probleme bei der Verfügbarkeit von Komponenten, die sich bereits auf unsere europäischen Baugruppen und Projekte weltweit auswirken. In Spanien ist die geplante Schließung einer der Gondelproduktionsstätten inzwischen abgeschlossen und auch die Verhandlungen über die Beendigung der Rotorblattproduktion in Deutschland schreiten gut voran.

Eine neue Ära für Simens Energy?

Die Aktie von Siemens Energy hat in den letzten zwei Wochen deutlich zugelegt. Nachdem sie am 12. Mai ein Rekordtief von 15,07 Euro markiert hatte, gewann die Aktie 12,73 Prozent. Siemens Energy hat kürzlich seine Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres vorgelegt. Das Ergebnis ist eine Enttäuschung, aber einige Lichtblicke waren durchaus vorhanden.

Für das laufende Geschäftsjahr ist die Prognose von Siemens Energy deutlich zurückhaltend. Vor dem Hintergrund der anhaltend schwachen Geschäftsentwicklung bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa und der angespannten Marktlage rechnet das Unternehmen nun damit, dass Umsatz und Ergebnis für 2021/22 deutlich unter den bisher prognostizierten Werten liegen werden. Nun scheint Siemens Energy eine Lösung gefunden zu haben.

Mit der geplanten Übernahme des Windkraftunternehmens Gamesa setzt Siemens Energy auf eine Umstrukturierung. So will das Unternehmen seine Struktur reformieren und eine Reihe von Funktionsebenen abschaffen. Ab dem im Oktober beginnenden nächsten Geschäftsjahr soll das bisherige Geschäftssegment Gas und Power in drei Geschäftseinheiten aufgegliedert werden.

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Die Reduzierung der hierarchischen Strukturen soll zu einer Straffung der Strukturen und zu verkürzten Entscheidungswegen führen. Waren bislang bis zu elf Hierarchieebenen vorhanden, werden es künftig nur noch maximal sechs sein. Insgesamt fallen damit nach Angaben des Konzerns rund 30 Prozent der bisherigen Führungspositionen weg. Jobs werden dadurch aber nicht abgebaut . Vielmehr sollen betroffene Mitarbeiter mit anderen Aufgaben beschäftigt werden.

Diese Entwicklung dürfte für den aktuellen Aufwärtstrend verantwortlich sein. Dies könnte nun der Beginn für ein neues Kapitel des Energieunternehmens sein. Die gedämpfte Prognose von Nordex ist das denkbar schlechteste Signal für die eigene Windtochter Siemens Gamesa, um deren Komplettübernahme sich das Unternehmen bemüht. Inzwischen haben sich einige Experten zu den neuen Strukturen geäußert und bescheinigen Siemens Energy, mit der Umstrukturierung den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Dennoch wird das Unternehmen noch Zeit brauchen. Auch die anstehende Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Gamesa-Übernahme dürfte sich kurzfristig negativ auf den Aktienkurs auswirken.

JinkoSolar auf dem richtigen Pfad!

Die JinkoSolar-Aktie zeigt im Moment eine gute Performance. In den letzten zwei Wochen ist die Aktie um 24,26 Prozent gestiegen. Ein Blick auf die YTD-Performance zeigt ebenfalls eine solide Performance. Es ist selten, dass die Performance einer Aktie in diesem Jahr im positiven Bereich liegt. Dies spricht eindeutig für die Aktie.

Der chinesische Hersteller von Solarenergieprodukten ist wie Nordex im Bereich der erneuerbaren Energien tätig. Im Vergleich dazu hat die Solarenergie auch eine weitaus größere Anzahl von potenziellen Kunden. Rückenwind für die Solarbranche gibt es von der EU, die die Genehmigungsverfahren für Solaranlagen deutlich vereinfachen und beschleunigen will. Die Abschaffung langwieriger Genehmigungsverfahren verschafft der Solarenergie einen weiteren Vorteil gegenüber der Windkraft.

Die kürzlich vorgelegten Zahlen für das erste Quartal haben die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlt, vor allem beim Gewinn. So stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf 2,32 Milliarden Dollar und lag damit um gut 270 Millionen Dollar über den Schätzungen der Analysten. Der Gewinn pro Aktie lag jedoch nur bei 0,10 Dollar, verglichen mit den Erwartungen von 0,49 Dollar. Für das Gesamtjahr wird mit einem Gesamtabsatz zwischen 35 und 40 Gigawatt gerechnet.

Kürzlich erhielt JinkoSolar einen Auftrag über 200 MW an PV-Modulen in Nordchina. Das Unternehmen hat sich bereit erklärt, die China General Nuclear Power Group (CGN) mit 200 MW seiner Tiger Neo-PV-Module zu beliefern. Das chinesische Ministerium für Wasserressourcen hat neue Vorschriften angekündigt, um die Entwicklung von schwimmenden PV-Systemen auf Wasserflächen an Land einzuschränken. Die neuen Regeln werden für Flüsse, Seen und Stauseen gelten. JinkoSolar hat außerdem auf der jüngsten Smarter E-Veranstaltung in München ein neues transparentes Solarmodul für gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV) und Agro-Photovoltaik-Anwendungen vorgestellt.

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