Wie bereits schon einmal vor ca. 5 Wochen berichtet plant unser Basisdepot-Wert Netflix seine Abopolitik anzupassen und es liefen bereits erste Testphasen einer Anti-Trittbrettfahrer-Taktik. Nun gibt es konkretere Maßnahmen zur Ausweitung.
Netflix hat angekündigt, sein kostenpflichtiges Account-Sharing im zweiten Quartal in Europa und den USA auszuweiten. Bisher war das Feature nur in Kanada, Neuseeland, Portugal und Spanien verfügbar. Der Streamingdienst will nun aber bis Ende Juni die Funktion in den USA einführen und auch in anderen Ländern ausweiten. Allerdings ist nicht bekannt, welche Länder von dieser Erweiterung betroffen sein werden. In Deutschland ist das Feature derzeit noch nicht verfügbar. Wenn es in Deutschland eingeführt wird, müssen Nutzer, die mit dem Account-Inhaber nicht unter einem Dach wohnen, extra Geld für die Nutzung bezahlen.
Netflix geht davon aus, dass etwa 100 Millionen Haushalte den Service mit Login-Daten anderer nutzen. Das Unternehmen hatte lange Zeit das Teilen von Zugangsdaten toleriert. Aber mit einem verstärkten Fokus auf Profitabilität im Videostreaming-Geschäft plant Netflix nun das Vorgehen gegen Trittbrettfahrer. Die Preise für zusätzliche Nutzer eines Accounts außerhalb des Haushalts werden individuell für die einzelnen Märkte festgelegt. In Portugal kostete es beim Start im Februar 3,99 Euro pro Person und in Spanien 5,99 Euro. In Deutschland wird der Preis voraussichtlich am oberen Ende dieser Preisspanne liegen.
Trotz dieser Änderungen gibt es für Netflix-Kunden auch gute Nachrichten. Das Basis-Abo ist das günstigste Abonnement im Portfolio von Netflix und kostet lediglich 4,99 Euro pro Monat. Allerdings mussten Nutzer bisher mit Werbeeinblendungen leben und konnten Filme und Serien nur in einer Maximalauflösung von 720p schauen. Doch Netflix plant nun Verbesserungen für das Basis-Abo. Künftig sollen Inhalte auch in Full-HD (1080p) verfügbar sein, und die Anzahl der Personen, die das Abo gleichzeitig nutzen können, soll von einer auf zwei steigen. Diese Verbesserungen werden bereits in Kanada und Spanien eingesetzt und sollen im April auch in Deutschland verfügbar sein.
Ob sich diese Ankündigungen und weiteren Abonnemententwicklungen auf den Kurs der Aktie auswirken werden oder ob dies bereits eingepreist ist, ist stark spekulativ. Dementsprechend empfehlen wir ein abwarten und beobachten der Situation. Denn dank eines Kursplus von mehr als +23% seit Kauf haben Sie ein ausreichendes Polster um das Thema entspannt zu verfolgen.