Liebe Leserinnen und Leser,
die erhoffte Erholung an den Finanzmärkte ist zumindest an den Wasserstoff-Unternehmen weitgehend vorbeigegangen. Es scheint zu krachen: Nel Asa etwa musste am Donnerstag nach verhaltenem Beginn schon -3,5 % Kursverlust hinnehmen. Die Börsen scheinen diesem Sektor nicht mehr zu vertrauen. Insgesamt verloren die sogenannten Pure Player, die nur auf Wasserstoff/Brennstoffzellen-Systeme setzen, mehr als 2 %. Die Notierungen des US-Konkurrenten von Nel Asa, Plug Power, gaben gar um weitere 3 % nach. ITM Power aus Großbritannien fiel zwar lediglich um den Wert von -2,2 %. Dennoch scheinen die Alarmzeichen deutlicher denn zuvor. Ein Grund – allerdings bei weitem nicht der einzige Grund – ist die sich anbahnende Krise im Finanzsektor. Zudem hat die EZB die Zinsen auf 3,5 % erhöht. Dies kann der Branche nicht unbedingt gut tun.
Nel Asa und die Zinsen
Zinserhöhungen sind und bleiben Gift für Branchen wie die Pure Player unter den Wasserstoff-Konzernen. Damit ist zum einen die Finanzierungsfähigkeit quasi automatisch reduziert, indem die Konzerne einfach mehr Geld für die Darlehen oder künftige Einlagen ausgeben müssen. Zum anderen aber ist auch der künftige Erlös der Unternehmen damit bezogen auf die aktuellen Bewertungszeitpunkte weniger wert. Es gibt Modelle, die mit Zinsen kalkulieren, um die Erlöse aus ferner Zukunft damit abzuzinsen. Je höher der reale oder der erwartete Zins ist, desto niedriger sind künftige Zahlungsströme wert.
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Darunter jedenfalls scheint die Branche zu leiden. Die wirtschaftliche Bewertung wird schlechter. Nel Asa speziell hat so die Abschläge aus den vergangenen Wochen noch einmal verschärft. Der Titel hat dabei in einer Woche nun gut -7,1 % verloren. Damit sind die Notierungen innerhalb von einem Monat sogar um -23,4 % nach unten gerutscht. Dies ist branchenkonform, da auch Plug Power, Ballard Power oder PowerCell Sweden abgegeben haben. Dennoch sind die Verluste an den Börsen größer als bei der Konkurrenz. Zum 1. Januar hat Nel Asa nun sogar 5,8 % abgegeben. Auch dies ist ein ungünstiges Zeichen, da der Gesamtmarkt weltweit sich etwas besser darstellt. Die charttechnischen Voraussetzungen für eine Erholung sehen die Experten dieser Bewertungsmethode als ungünstig an.
Bei 1,27 bis zu 1,30 Euro waren Unterstützungen vermutet worden, die nun nicht mehr halten. Nun sind die nächsten markanten Punkte bei 1,13 Euro sichtbar. Die Aktie hat demnach eher eine Abwärtsfahrt zu befürchten als die Chance auf eine zügige Erholung. Dem schließen sich – ohne Garantie – die technischen Experten an. Die 100-Tage-Linie ist nun um -14 % unterkreuzt. Mittelfristig betrachtet ist der Trend technisch negativ. Der GD200 ist auch um -11 % unterkreuzt. Auch dies gilt als kritisches Signal. Eine Erholung scheint aus dieser Sicht nicht mehr so schnell möglich.
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