Liebe Leser,
neue Analysen über Nel Asa und Plug Power hinterlassen Rätsel. So haben beide Unternehmen 9 % Abschlag hinnehmen müssen – in einer Woche! Warum? Die Erklärung für Nel Asa liest sich teils, wenn Sie berücksichtigen, dass Nel Asa wie auch Plug Power 9 % verloren haben und ITM Power 10%, erstaunlich. So haben Insider vor gut 10 Tagen bekanntgegeben, dass sie einen Teil ihrer Aktien von Nel Asa verkauft hätten – zwei Vorstandsmitglieder, beide praktisch zum selben Zeitpunkt. So wird vermutet, dass die beiden Insider entweder ein besonderes Geheimnis kennen würden oder den Rücksetzer selbst auslösten. Das ist angesichts des Umstandes, dass alle Mitglieder derselben Branche verloren haben, eine erstaunlich eindimensionale Erklärung.
Tatsächlich weiß es natürlich niemand, warum die beiden Vorstandsmitglieder einen Teil ihrer Aktien verkauft haben (und, wenn sie denn Geheimnisse kennen oder den Absturz ahnten, die andere Hälfte behalten haben). Möglicherweise ist die Erklärung richtig, möglicherweise aber laufen jetzt einfach vertraglich festgelegte Termine aus und die Beiden haben Gewinne vom Tisch genommen. Denn die Verluste ziehen sich durch die gesamte Branche.
Plug Power und Co.: Dieses Jahr keine Gewinne
Ein anderer Erklärungspunkt wäre, dass Plug Power und Nel Asa zwar Aufträge einsammeln, in diesem Jahr aber noch keine Gewinne erzielen. Das ist richtig und gleichzeitig nicht überraschend, sondern schon vorab bekannt gewesen. Als Erklärung ist dies recht unbefriedigend, da sich die Situation in den vergangenen zehn Tagen nicht verändert hat. Tatsächlich liegt der Verdacht nahe, dass ein ganz anderer Aspekt zu Gewinnmitnahmen und einer Neubewertung führte.
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Die US-Zentralbank hat angekündigt, dass sie die Zinsen erhöhen wird – jedenfalls indirekt. Was bedeutet dies für Wachstumsunternehmen, die Aufträge für die kommenden Jahre verkündet hatten? Diese Unternehmen werden in einigen Jahren Überschüsse erwirtschaften. Steigen die Zinsen deutlich, dann werden diese späteren Gewinne mit höheren Zinssätzen auf den heutigen Tag abgezinst, wenn es um die Bewertungsmodelle für die Unternehmen geht. Solche Bewertungsmodelle sind in den entsprechenden Fachabteilungen der Banken handelsüblich – spätere Gewinne oder Zahlungsströme werden anhand eines Zinssatzes zum heutigen Tag bewertet.
Es ist eine natürliche Folge, wenn diese Ströme kalkulatorisch bei höheren Zinsen heute weniger wert sind; der reine Barwert der späteren Aufträge reduziert sich ganz mechanisch. Das wiederum hat – allein durch Zuhilfenahme eines Taschenrechners – ein neues Kursziel in den Modellen zur Folge, vollkommen unabhängig von einer Änderung der Auftragslage. Diese Unternehmen sind damit durch die Zinsentscheidung aktuell weniger wert – das äußert sich in Abwertungen der Kursziele und ergo werden Aktien verkauft. Dennoch: Unter dem Strich sind die Unternehmen mit den jüngst vermeldeten Aufträgen am Ende besser aufgestellt als noch vor Wochen.
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