Liebe Leserinnen und Leser,
zuletzt sah es so aus, als solle der Kurs von Nel Asa – und anderen Wasserstoff-Unternehmen – massiv in sich zusammenfallen. Die Kurse waren im Zuge der Insolvenz der Silicon Valley Bank noch einmal deutlich schwächer geworden und hatten die Marke von 1,30 Euro klar unterkreuzt. Immerhin ging es am Dienstag nun um 2,2 % aufwärts. Viel wichtiger allerdings scheint, dass diese Kursgewinne immerhin auch ohne einen weiteren Impuls aus dem Unternehmen heraus nach oben zogen. Damit ist die Aktie in einen kleinen Comeback-Modus zurückgekommen – denn die Kursverluste vorher erklären sich nun zum Teil auch aus unternehmensexternen Faktoren. Die Zukunft für den Titel bleibt zumindest offen.
Nel Asa: Das ist Stärke
Zur Einordnung: Nel Asa hat zuvor schon seit Mitte vergangener Woche auf das aktuelle Niveau herunter verloren. Der Konzern hatte per Kapitalmaßnahme institutionelle Investoren weiter am Unternehmen beteiligt. Diese zahlten gut 140 Millionen Euro für Aktien von Nel Asa, womit sich für Altaktionäre eine entscheidende Schwäche des Kurses einstellte. Die Kurse fielen um in etwa den Anteil zurück, der sich rechnerisch durch diese Form der Verwässerung am Markt tatsächlich ergeben hat. Die Kapitalmaßnahme allerdings spülte auch eben jenen Betrag in die Kassen von Nel Asa, womit das Unternehmen rechnerisch sogar wieder etwas mehr wert sein müsste. Dennoch: Solche Maßnahmen ziehen oft genug analoge Kursverluste nach sich.
Insofern waren die Beobachter nicht sonderlich überrascht. Dann allerdings kam die Insolvenz-Meldung zur Silicon Valley Bank. Diese Insolvenz wiederum war direkt für die Technologie-Start-Ups im Silicon Valley ernüchternd, nicht für Nel Asa und Co. Dennoch hat sich der gesamte Finanzmarkt an die Finanzkrise 2007/2008 erinnert und deshalb die Bremse getreten. Bei Nel Asa speziell läuten zumindest an den Aktienmärkten die Alarmglocken, da nun auch die Last der Zinserhöhungen für die Bank sichtbar wurde – diese kann die Finanzierungsforderungen der Start-Up-Szene nicht direkt erfüllen. Damit aber wird und wurde auch ein offener Punkt für Nel Asa sichtbar.
Die Norweger haben mit der Kapitalmaßnahme, die zu Investitionen in den USA führen soll, der Zinserhöhung vorgebeugt. Wenn aber weitere Kapitalflüsse benötigt werden, wird es auch für Nel Asa etwas enger bzw. teurer. Deshalb haben die Börsen in diesem Fall Nel Asa im Zuge des Silicon Valley-Falles abgestraft.
Immerhin kamen nun die besseren Nachrichten zurück. Dass die Kurse nun wieder auf mehr als 1,30 Euro kletterten, darf als gute Reaktion betrachtet werden. Dies zeigt, dass zumindest die Sorge vor einem unmittelbaren Crash keine Wirkung mehr zeigt. In den kommenden Tagen bleibt es spannend. Denn formal ist der Abwärtstrend dennoch nicht gestoppt. Auf den GD100 und den GD200 als bedeutende Indikatoren der technischen Analyse hat Nel Asa jeweils noch etwa 10 % Abstand.