Soren Toft, der Chef der Reederei MSC, spricht von Wachstumschancen für den Hamburger Hafen. Er plant, zusätzliche Umschlagmengen nach Hamburg zu bringen. Diese Ankündigung kam im Einklang mit der Diskussion um den geplanten Einstieg von MSC bei der Betreibergesellschaft HHLA.
Die Einzigartigkeit und Bedeutung des Unternehmens HHLA für Hamburg ist dem MSC-Chef bewusst, und er versteht die kontroversen Gespräche rund um das Thema. In den kommenden Tagen erhalten die Aktionäre von HHLA ein konkretes Kaufangebot von MSC. Bis dahin sollen umfangreiche Vereinbarungen zwischen der Stadt Hamburg als Hauptaktionärin der HHLA AG und MSC getroffen werden.
Ein konkreter gemeinsamer Investitionsplan ist ebenfalls Teil dieser Abmachungen. Dieser Plan wird laut Aussage von Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) alle drei bis zehn Jahre aktualisiert werden. Sie sieht hierin eine große Veränderung, da bisher die Stadt zur Verantwortung gezogen wurde, wenn es Probleme im Hafen gab.
Das Potenzial des Unternehmens beschränkt sich laut Leonhard nicht nur auf Hamburg. Die Entwicklungsmöglichkeiten reichen bis ins Baltikum und zum Mittelmeer hinaus. Darüber hinaus ist die Stärke von HHLA im Intermodalverkehr besonders während wirtschaftlich schwierigen Zeiten stabilisierend.
Toft bestätigt explizit sein Interesse an dem Intermodal-Geschäft von HHLA, dem Weitertransport der Container ins Hinterland. “Wir glauben an die Eisenbahn als umweltfreundliches Transportmittel”, so Toft. Das zeigt sich auch in früheren Investitionen von MSC, zum Beispiel in Portugal und der Türkei.
Mit Bezug auf den Konkurrenten Hapag-Lloyd äußerte Toft sich versöhnlich: “Wir werden eng mit Hapag-Lloyd zusammenarbeiten.” Er verwies dabei auf bestehende Kooperationen sowie die Tatsache, dass Reedereien normalerweise Terminals ansteuern, die anderen Reedereien gehören. Beide Parteien haben das gemeinsame Ziel, den Hafen attraktiv zu halten.